Archiv-Beitrag vom 25.03.2014Boys'Day in Mülheim

Archiv-Beitrag vom 25.03.2014Boys'Day in Mülheim

Logos vom GirlsDay und BoysDay 2014 -  zentral in Mülheim von der Gleichstellungsstelle koordiniertZeitgleich zum Girls'Day - Mädchen-Zukunfstag findet seit 2011 jährlich der bundesweite Boys'Day - Jungen-Zukunftstag statt. In Mülheim an der Ruhr wurde der Boys'Day erstmals 2014 von der Verwaltung koordiniert.

Das Evangelische Krankenhaus Mülheim (EKM) nahm am 27. März 2014 bereits zum vierten Mal am bundesweiten Boys'Day teil und kann außerdem auf eine langjährige Zusammenarbeit mit den Schulen zurückblicken.

Bürgermeisterin Renate aus Beek begrüßte die Jungen daher gemeinsam mit der Projektkoordinatorin, den Ausbildungsakteuren und -verantwortlichen des Arbeitsamtes und des Evangelischen Krankenhauses im Bildungsinstitut ATEGRIS in der Mülheimer Altstadt.

BoysDay 2014 im Evangelischen Krankenhaus. Bürgermeisterin Renate aus der Beek begrüßt die Jungs.

"Ich bin stolz, dass so viele teilnehmen und auf das große Engagement der Netzwerkpartner," so die Bürgermeisterin. Ebenso freue sie sich über den politischen Beschluss, den Boys'Day in diesem Jahr über die Gleichstellungsstelle der Stadt durchführen zu lassen. "Daran habe ich ebenfalls mitgewirkt", erklärte sie und dankte  Projektkoordinatorin Sekine Günes, stellvertretende Gleichstellungsbeauftrage für ihren Einsatz ganz besonders. Den Jungs wünschte sie ganz viel Spaß: "Es ist euer Tag! Genießt ihn weiterhin, informiert euch und stellt Fragen."

"Pflege ist bunt"

Im Grunde ist die Pflege auch heute noch eine Frauendomäne. Nur jeder 45. männliche Auszubildende entscheidet sich für den Pflegeberuf. Unter den zehn, von jungen Männern am häufigsten gewählten, Ausbildungsberufen findet sich sogar kein einziger Beruf aus dem sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich.
Eine Veranstaltung wie der Boys'Day im Evangelischen Krankenhaus Mülheim wirbt dabei für ein positives Bild in der Pflege und möchte bei männlichen Jugendlichen das Interesse an einer Tätigkeit wecken, die vielleicht im ersten Moment nicht in der engeren Berufswahl ist. "Es ist wichtig, auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung, dass mehr Männer in Pflegeberufen tätig werden, losgelöst von geschlechter-stereotypen Berufsvorstellungen", erläutert Jörg Rebhun, Pflegedienstleiter des EKM.

"Die Ausbildung hat sich außerdem in den vergangenen Jahren verändert. Man kann beispielsweise in technischen Bereichen eines Krankenhauses arbeiten und Pflege findet zunehmend überall statt", ergänzt Corinna Stolle, Ausbildungsleiterin der Gesundheits- und Krankenpflege im EKM. Mittlerweile gäbe es viele Fortbildungsmöglichkeiten und duale Studiengänge. Zum Beispiel einen Bachelor-Abschluss in Health Care, in der Pflegepädagogik oder im Wundmanagement. "Pflege ist bunt", sagt auch Martin Motzkus, Leitung Wundmanagement im EKM.

Die Jungen erhielten beim Boys'Day im Bildungsinstitut ATEGRIS Einblicke in die vielfältigen Bereiche der Krankenpflege, wie in die Wundversorgung oder die Lebensrettung.

BoysDay 2014 im Evangelischen Krankenhaus. Martin Motzkus (Leiter Wundmanagement) erklärt, wie man Wunden richtig behandelt. BoysDay 2014 im Evangelischen Krankenhaus. Die Jungs lernen Wiederbelebung an Menschenpuppen. Bürgermeisterin Renate aus der Beek schaut interessiert zu. BoysDay 2014 im Evangelischen Krankenhaus. Die Jungs lernen Wiederbelebung an Menschenpuppen.

Zum Hintergrund:

Jungen haben am Boys'Day zum einen die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in Berufen mit einem geringen Männeranteil zu machen und zum anderen die Option an Workshop- und Seminarangeboten teilzunehmen. In ihrem Berufswahlverhalten sind Jungen immer noch zu oft auf konventionelle "Männerberufe" festgelegt obwohl sie grundsätzlich vielfältige Interessen und Kompetenzen besitzen. Die individuellen Potenziale werden in der Lebensphase der Berufs- und Studienwahl gerade bei Jungen vor dem Hintergrund eines bestimmten Männerbildes überprüft und leider allzu oft verworfen.

Durch den Boys'Day erhalten Jungen die Möglichkeit, sich ohne Vorbehalte den Arbeitsbereichen Erziehung, Soziales und Gesundheit zu nähern, einem weiten Berufsspektrum, das  sie bislang noch viel zu selten im Blick haben. Zugleich sind Männer in diesen Berufsfeldern als Bezugspersonen in hohem Maße gesellschaftlich erwünscht und als Nachwuchskräfte wirtschaftlich gefragt. Im Berufs- und Studienfachwahlverhalten zeigen Jungen ein geschlechtsspezifisch eingeschränktes Spektrum. Etwa 35 Prozent der Jungen konzentrieren sich auf zehn derzeit "typisch männliche" Ausbildungsberufe.

Der Boys'Day soll alle Jungen ermutigen bei der Berufswahl über den Tellerrand zu schauen und sich über Berufe jenseits der häufig von Männern gewählten Bereiche zu informieren. Außerdem macht der Boys'Day auf Studienfächer wie Pädagogik oder Pflegewissenschaften aufmerksam, die mehrheitlich von jungen Frauen gewählt werden. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit an Workshops teilzunehmen, in denen es um Berufs- und Lebensplanung, Vorstellungen von Männlichkeit(en) oder Sozialkompetenzen geht. Für die teilnehmenden Unternehmen und Institutionen bietet der Aktionstag die Möglichkeit, Kontakt zu Jungen und jungen Männern aufzunehmen, ihnen ihre Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten vorzustellen um so potenzielle zukünftige Mitarbeiter kennenzulernen und eventuell sogar anzuwerben.

Insgesamt wurden 29 Boys'Day Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet für Schüler ab der 8. Klasse angeboten. Die teilnehmenden Jungs wurden dazu eingeladen, attraktive Berufe zu entdecken. Mit großem Engagement haben die Unternehmen, Vereine, Verbände und Bildungseinrichtungen aus Mülheim an der Ruhr über 125 Plätze für interessierte Jungen ermöglicht. So auch das Evangelische Krankenhaus Mülheim.

BoysDay 2014 im Evangelischen Krankenhaus. Die Verantwortlichen mit Projektkoordinatorin Sekine Günes (Mitte) und Bürgermeisterin Renate aus der Beek (1.v.l.)
v.l. Bürgermeisterin Renate aus der Beek, Silke Sauerwein (Unternehmenskommunikation ATEGRIS), Marion Steinhoff (Berufsberaterin Arbeitsagentur), Sekine Günes (Projektkoordinatorin Gleichstellungsstelle), Jörg Rebhun (Pflegedienstleiter des EKM) und Ausbildende im Bildungsinstitut ATEGRIS, Backsteinschule Studio 7.

Insgesamt in Mülheim waren mit dabei in diesem Jahr:  
Apollo-Optik;  bbwe Gemeinnützige Gesellschaft für Beratung, Begleitung und Weiterbildung mbH; Contilia KiTA  "Auf den Hufen"; CVJM Mülheim an der Ruhr; Evangelisches Krankenhaus Mülheim; Familienzentrum & Kindergarten St. Mariä Himmelfahrt; Franziskushaus; Friseur Ulrich Knappertsbusch;
Gemeinschaftsgrundschule an der Filchnerstraße; ginko Stiftung für Prävention; Grundschule am Dichterviertel; Jugendzentrum Nordstraße; Katholischer Kindergarten Heilig Geist; Kindergarten Raphaelhaus; Kindertageseinrichtung Albis Haus für Kinder; Mode Werkstatt Nowack; Mülheimer Seniorendienste GmbH; Otto-Pankok-Gymnasium; Praxis für Krankengymnastik und Osteopathie/Kerstin Goldenberg; Soziale Kinder- und Jugendarbeit e.V.; Städtische Tageseinrichtung "Kindertraum"; Städtische Tageseinrichtung für Kinder "Mandala"; Städtische Tageseinrichtung für Kinder "Wühlmäuse"; Städtische Gemeinschaftsgrundschule am Saarnberg; Städtisches Jugendzentrum Café 4 You; Städtisches Jugendzentrum Café Fox; Theodor Fliedner Stiftung und Woodtecline Büro-Schulbedarf/Print- und Drucktechnik.

Koordiniert wurde der Boys'Day in Mülheim an der Ruhr von Sekine Günes, Gleichstellungsstelle. Weitere Infos unter www.boys-day.de.

Der diesjährige Girls'Day fand beispielsweise auch wieder bei der Mülheimer Berufsfeuerwehr statt. Die Bilder zeigen Mädchen beim Besuch der Hauptfeuerwache im vergangenen Jahr. 

Im Korb der Drehleiter ging es hinauf bis auf 25 Meter Höhe. Den 16 Mädchen der 8. und 9. Klassen und Andrea Eikmeyer-Kitschenberg vom Kommunalen Integrationszentrum hat es großen Spaß gemacht. Welche Geräte werden eigentlich auf einem Rettungswagen mitgeführt.

Weitere Informationen zum Mädchen-Zukunftstag finden Sie auf den Seiten der Feuerwehr Mülheim, der Gleichstellungsstelle und unter www.girls-day.de.

Daneben sind pdf-Dateien zur Anschauung mit den Top-Tens der weiblichen und männlichen Ausbildungsberufe zum Herunterladen beigefügt.

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Stand: 05.09.2014

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