Archiv-Beitrag vom 08.07.2010Bürgermeister aus dem weißrussischen Zhodino zu Gast in Mülheim

Archiv-Beitrag vom 08.07.2010Bürgermeister aus dem weißrussischen Zhodino zu Gast in Mülheim

OB empfängt Vassili Grischenko und Delegation im Schloß Broich


Am 7. Juli 2010 empfing Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld den Bürgermeister von Zhodino (Weißrußland), Vassili Grischenko und seine Begleiterinnen in den Tecklenburger Kammern des Schlosses Broich.

Die Initiative Tschernobyl-Kinder hatte im Rahmen des Kulturhauptstadt-Projektes INTERFACES die Einladung nach Mülheim ausgesprochen und die Reise sowie das Programm hier vor Ort organisiert. Dessen Vorsitzende Dagmar van Emmerich nebst Gatten konnte Dagmar Mühlenfeld ebenfalls herzlich begrüßen. Sie wurde für ihren außergewöhnlichen Einsatz zur Ehrenbürgerin Zhodinos ernannt.

Der russische Bürgermeister Vassili Grischenko aus Zhodino trägt sich im Rahmen eines Empfanges in den Tecklenburger Kammern des Schlosses Broich in das Gästebuch der Stadt ein. Rechts neben ihm: Bürgermeisterin Renate aus der Beek.

Der russische Bürgermeister Vassili Grischenko aus Zhodino trägt sich im Rahmen des Empfanges in den Tecklenburger Kammern auf Schloß Broich in das Gästebuch der Stadt ein. Rechts neben ihm: Bürgermeisterin Renate aus der Beek. (Foto: Thomas Westphal)

 

Rede von Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld
zum Empfang des Bürgermeisters aus Zhodino
am Mittwoch, 7. Juli 2010 in den Tecklenburger Kammern

***

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Vassili Grischenko,
sehr geehrte Ljuba und Valentina Gusova (Dolmetscherinnen),
sehr geehrte Tamara Arekhava (ehem. Leiterin Waisenhaus),
meine sehr geehrten Herren und Damen,

ich freue mich sehr, heute, so kurz nach dem Eintreffen in Deutschland, Herrn Bürgermeister Grischenko und seine Begleiterinnen in Mülheim an der Ruhr begrüßen zu können. Und ich danke der Initiative Tschernobyl-Kinder, die diese Einladung im Rahmen des Kulturhauptstadt-Projektes INTERFACES ausgesprochen und die Reise sowie das Programm vor Ort organisiert haben.

Interfaces, das internationale „Musik-Tanz-Theater-Projekt“ der Städte Mülheim, Oberhausen und Duisburg, bringt in diesen Tagen 400 junge Menschen aus Belarus, aus unserer finnischen Partnerstadt Kouvola, aus Chile und natürlich aus dem Ruhrgebiet mit den Duisburger Philharmonikern und art@work zusammen. Es ist ein in vielfacher Hinsicht grenzüberschreitendes Projekt, das Menschen unterschiedlicher Generationen, Kulturen und Regionen sowie verschiedene Künste, Profis und Amateure zusammen gestalten.

So unterschiedlich die Lebenssituationen der TeilnehmerInnen auch sein mögen – sie alle stehen an der Schwelle des Erwachsenwerdens. Sie machen sich auf,  ihren eigenen Weg in die Zukunft zu finden und diese nach ihren Wünschen und Vorstellungen gestalten. Das ist das Thema von INTERFACES.

Mit dabei sind auch SchülerInnen der Mülheimer Gesamtschule Saarn. Und sie freuen sich mit uns allen sehr darauf, am Samstag sozusagen „Gastgeberin“ für dieses außergewöhnliche Ereignis  in der Freilichtbühne zu sein.

„Interfaces ist gelebte Integration, Kommunikation, Vertrauen und Nachhaltigkeit – für die Akteure ein kleines Glück und ein großes Abenteuer“, so steht es in der Ankündigung. Ich meine: Ein absolut spannendes Projekt im reichhaltigen Programm der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010!

 

Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld erhält im Rahmen des Besuches einer russischen Delegation aus Zhodino Gastgeschenke.

Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (Mitte) erhielt im Rahmen des Empfanges von den "Damen" Gastgeschenke und freute sich sichtlich darüber. Ebenfalls mit dabei: Dagmar und Horst van Emmerich (3.v.r. + 2.v.l.)
(Foto: Thomas Westphal)


Liebe Anwesende,
dass wir heute Gäste aus dem weißrussischen Zhodino hier bei uns begrüßen können, das verdanken wir der Mülheimer Initiative Tschernobyl-Kinder und besonders Dagmar van Emmerich, die ich ebenfalls sehr herzlich begrüße. Seit rund 18 Jahren engagieren sich die Mitglieder der Initiative ehrenamtlich, um die Auswirkungen und Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl zu mildern. Es macht uns stolz, dass Frau van Emmerich für ihren außergewöhnlichen Einsatz zur Ehrenbürgerin Zhodinos ernannt wurde.

Es gibt ganz konkrete Aktivitäten, die unsere Städte verbinden: Gemeinsam mit der Stadtverwaltung Zhodino hat die Mülheimer Initiative im Juni 2008 nach dreijähriger Planungs- und Bauphase ein behindertengerechtes Jugendzentrum fertig gestellt und eröffnet. Die Jugendlichen aus Zhodino betreiben nun in einem Raum des Jugendheims selbstständig ein Café. Jetzt suchen sie Kontakt zum Mülheimer Jugendstadtrat, um Ideen und Wissen auszutauschen und dabei auch Unterstützung für ihre Arbeit zu finden. Ich wünsche ihnen, dass dieser Kontakt während ihres Aufenthalts in Mülheim zustande kommt.

Im Oktober 2009 reiste der  in unserer Verwaltung für Städtepartnerschaften zuständige Amtsleiter Wolfgang Sauerland als Vertreter der Stadt Mülheim gemeinsam mit Frau van Emmerich nach Weißrussland. Die beiden haben dort an der Städtepartnerschaftskonferenz in Mogilev teilgenommen, um über Chancen und Möglichkeiten einer Intensivierung der Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene nachzudenken. „Städtepartnerschaft: Kooperation-Vernetzung-Perspektiven“ – so der viel versprechende Titel, der meine Vorstellungen von Grenzen überschreitender Zusammenarbeit auf Stadtebene sehr genau trifft.

Die Initiative Tschernobyl-Kinder ist uns beim Aufbau dieser Kontakte ein starker Projektpartner, da sie über ein ausgeprägtes Netzwerk verfügt. Sie ist eine jener privaten Initiativen in unserer Stadt, die sich immer wieder als  Wegbereiter einer lebendigen Freundschaft zwischen den Völkern erweisen. Ich danke deshalb allen UnterstützerInnen, die unsere weißrussischen Gäste in den nächsten Tagen begleiten und ihnen die wunderbaren Seiten unserer Heimatstadt nahe bringen.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
ich hoffe, dass die Kontakte, die Sie in den nächsten Tagen knüpfen werden, uns bei unserer  Netzwerkarbeit  weiter unterstützen.

Ich wünsche Ihnen, liebe Gäste aus Zhodino, auch im Namen des Rates der Stadt einen guten Aufenthalt in Mülheim an der Ruhr, viele neue Eindrücke und Gesprächspartner und dem INTERFACES-Projekt einen guten und erfolgreichen Verlauf. Vielen Dank.

 

Kontakt


Stand: 08.07.2010

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