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Ruhrpreis für Kunst & Wissenschaft

Der Kulturausschuss hat in seiner nichtöffentlichen Sitzung am 28. August 2023 gemäß der Empfehlung des Vorbereitungsgremiums einstimmig beschlossen, den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr für das Jahr 2023 – Sponsor: Sparkasse Mülheim an der Ruhr –

an den Bildenden Künstler 

Matthias Meyer

sowie an die verstorbene Schauspielerin 

Simone Thoma

zu vergeben.

Der Hauptpreis an Matthias Meyer ist mit 3.000 Euro dotiert. Die posthume Auszeichnung von Simone Thoma ist ohne Dotierung.

Die feierliche Vergabe des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft hat am 3. Dezember 2023 im Marmorsaal (Caruso) der Stadthalle stattgefunden.

Vergabe des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft 2023 in der Stadthalle. Ruhrpreisträger Matthias Meyer trägt sich im Goldenen Buch ein, Oberbürgermeister Marc Buchholz an seiner Seite.

Das Bild zeigt den Bildenden Künstler Matthias Meyer bei seinem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mülheim an der Ruhr. Neben ihm steht der Oberbürgermeister Marc Buchholz.

Foto: Helena Grebe


Die Entscheidung ist wie folgt begründet worden:

Matthias Meyer
Der in Göttingen geborene und in Mülheim an der Ruhr aufgewachsene Bildende Künstler Matthias Meyer erhält den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft als Anerkennung für hervorragende Leistungen bei seinem künstlerischen Schaffen.
Überregional bekannt geworden ist Matthias Meyer mit großformatigen Malereien, in denen Naturimpressionen, Architekturansichten, Stadt- und Innenräume ausverschiedenen Perspektiven miteinander verwoben sind. Mittels einer speziellen Nass-in-Nass-Technik, die von zufälligen Farbverläufen, Verwischungen und Überlagerungen der stark verdünnten Ölfarbe bestimmt ist, gelingt ihm ein Wechselspiel zwischen Formwerdung und Auflösung, Figuration und Abstraktion.
Ausschnitte der Wirklichkeit bilden die Grundlage seiner Kompositionen, die er in einem intuitiven, dynamischen Prozess des Malens direkt auf der Leinwand entwickelt. In ihrer ästhetischen sowie inhaltlichen Mehrschichtigkeit verschwinden die eigentlichen Motive zugunsten einer Auseinandersetzung mit Licht und Farbe.
Seine Studien absolvierte Matthias Meyer bei Gerhard Richter an der Kunstakademie in Düsseldorf und am Chelsea College of Art in London. Preise, Stipendien und zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland haben ihm bereits große Anerkennung gebracht. Trotz der Erfolge und seiner Reputation lebt er weiterhin in Mülheim an der Ruhr und hat dort sein Atelier. 2017 widmete das Mülheimer Kunstmuseum Matthias Meyer unter dem Titel
„Gläserner Tag“ eine erste museale Einzelausstellung mit begleitendem Katalog.  
Mit der Verleihung des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft seiner Heimatstadt soll nun noch ein ganz besonderer Akzent gesetzt werden.

Simone Thoma
In Laufenburg/Baden aufgewachsen, besuchte Simone Thoma nach dem Abitur die Schauspielschule von Andrea Moll in Freiburg im Breisgau. Von 1988 bis 1992 studierte sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. 1993 ging sie ans Theater an der Ruhr und entwickelte sich zu einem prägenden Ensemblemitglied.
Die Tiefe und Unbedingtheit ihrer Annäherungen an das Theater machten sie zu einer außergewöhnlichen Autorin eigenwilliger und berührender Figuren. Ihre außerordentliche Fähigkeit, in sich hineinzuhören, führte zu einer Klarheit des Denkens. Simone Thoma wurde zu einer treibenden Kraft vieler Inszenierungen.
Unter ihren vielen persönlichen Figurenerfindungen lassen sich beispielhaft erwähnen:
Antigone (Sophokles), Doña Rosita (Federico Garcia Lorca), Narr in „König Lear“ (William Shakespeare), König Ubu/Am Königsweg (Alfred Jarry/Elfriede Jelinek), Mary Tyrone in „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ (Eugene O‘Neill) oder Chou Chou in Roberto Ciullis "Clowns"- Projekten. 

Seit 2010 trat Simone Thoma auch als Regisseurin hervor und entwickelte eine eigene Handschrift. Zuletzt in den Inszenierungen von „Gespenster“ (Henrik Ibsen), „antigone.ein requiem“ (Thomas Köck) und „Anatomie eines Wortes/Der Ritt über den Bodensee“ (Anza Pamber/Peter Handke). 
Sie ist Förderpreisträgerin aus dem Jahr 1999 und wird nun mit dem Hauptreis posthum ausgezeichnet. Das Vergabegremium hat sich für die posthume Auszeichnung ausgesprochen, weil die auch überregional sehr wahrgenommene Künstlerin eine herausragende und das Theaterleben in Mülheim an der Ruhr und darüber hinaus prägende Rolle spielte. Ihr Wirken, aus dem sie durch ihren plötzlichen Tod gerissen wurde, soll mit der posthumen Vergabe geehrt werden.


Die Zusammensetzung der Jury:

Externe
Rainer Komers (Ruhrpreisträger 2006), Bereich "Film" 
Dr. Jörg Schmitz, Bereich „Geisteswissenschaften"
Eberhard Ross (Ruhrpreisträger 2013), Bereich "Bildende Kunst"
Peter Eisold (Ruhrpreisträger 2016), Bereich "Musik" 
Dr. Corinna Schlicht, Bereich "Literatur"                     
Sven Schlötcke (Ruhrpreisträger 1988: Theater an der Ruhr), Bereich "Theater“ 
Prof. Dr. Ferdi Schüth (Ruhrpreisträger 2010), Bereich "Naturwissenschaften"  

Aus Politik und Verwaltung
Regina Rebbelmund, Kulturausschuss
Dr. Daniela Grobe, Kulturdezernentin

Vertreter des Sponsors
Martin Weck, Sparkasse Mülheim an der Ruhr