Archiv-Beitrag vom 24.05.2016Möglicher Störfall im Atomkraftwerk

Archiv-Beitrag vom 24.05.2016Möglicher Störfall im Atomkraftwerk

Stadt ist vorbereitet

Gesundheitliche Aufklärung vom GesundheitsamtDie Sorge um die Sicherheit der Atomkraftwerke Tihange und Doel ist groß. Die Ankündigung der belgischen Gesundheitsbehörden, die Bevölkerung mit Jod-Tabletten zu versorgen, sorgt für zusätzliche Unruhe.

Auch Teile von NRW liegen im Umkreis von Tihange: Der Pannenreaktor ist nur 60 Kilometer von Aachen entfernt. Das Ruhrgebiet und somit auch Mülheim an der Ruhr liegen außerhalb der 100 Kilometer-Zone und somit in der „Fernzone“.

Dennoch bereitet sich auch die Stadt mit ihrem Gesundheitsamt und dem Katastrophenschutz bei der Feuerwehr auf einen möglichen Unfall vor: „Vom Land NRW werden in Kürze Jodtabletten an die Feuerwehr geliefert. Angekündigt sind entsprechende Großpackungen. Diese sollen dann für die Mülheimerinnen und Mülheimer der Jahrgänge 1998 und jünger sowie für Schwangere bereitgehalten werden. In Mülheim leben im Moment 26.607 unter 18-jährige. Die Zahl der Schwangerschaften wurde geschätzt“, so Stadtsprecher Volker Wiebels.

Sollte es einen Störfall in einem Atomkraftwerk geben, kommt es zur Verteilung der Jodblocker. Jodtabletten sättigen die Schilddrüse und verhindern so, dass sich im Fall eines atomaren Unfalls radioaktive Stoffe in ihr ablagern, wo sie Krebs erzeugen können.

Über die Art und den Zeitpunkt der Verteilung der Jodpräparate wird innerhalb der Stadtverwaltung noch beraten, um den effektivsten Weg zu finden. „Hierüber werden wir dann informieren“, so Volker Wiebels.

Ein Atomunfall und radioaktives Jod

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ in Form eines Schmetterlings, das im unteren Hals sitzt. Bei einer Atomkatastrophe wie denen von Tschernobyl oder Fukushima wird unter anderem radioaktives Jod frei. In der Regel werden dann Jodtabletten an die Bevölkerung verteilt - nicht weil ein jeder mit diesem Stoff unterversorgt ist, sondern weil man der Schilddrüse zuvorkommen möchte: Die erkennt nämlich Jod-131, also das radioaktive Jod, nicht als radioaktiv strahlenden Stoff, sondern freut sich über das reichhaltiges Jodangebot in der Umgebung und fängt an, es einzulagern. Das kann sie nur, wenn ihr Jodspeicher leer ist.

Weil man vermeiden möchte, dass sich das radioaktive Jod in den Schilddrüsen der Menschen anreichert und von dort aus den Körper direkt und dauerhaft verstrahlt, gibt man so schnell wie möglich Jodtabletten, um die Jodspeicher des Körpers schon vorher mit "gutem" Jod zu füllen. Damit kann man die Belastung zumindest verringern.
Glücklicherweise zersetzt sich das gefährliche Jod schon innerhalb von einer Woche, dann ist, zumindest was diesen radioaktiven Stoff betrifft, die Gefahr gebannt.

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ in Form eines Schmetterlings, das im unteren Hals sitzt. Von außen kann man eine gesunde Schilddrüse normalerweise nicht sehen. Diese kleine Drüse ist äußerst wichtig, sie bestimmt in unserem Leben nämlich einiges: wie wir uns tagtäglich fühlen, wie wir wachsen, wie wir uns entwickeln, ob wir zu- oder abnehmen, ob wir eher unruhig oder müde sind und sogar wie schnell unser Herz schlägt.

Kontakt


Stand: 24.05.2016

[schließen]

Fehler melden

Sie haben einen Fehler auf dieser Internetseite gefunden? Bitte teilen Sie ihn uns mit. Ein Redakteur wird sich umgehend darum kümmern.

Haben Sie ein anderes Anliegen, um das wir uns kümmern sollen, dann wenden Sie sich bitte an die Bürgeragentur.

Ihre Nachricht

 

Drucken | RSS-Feed | Fehler melden

Transparenter Pixel