Archiv-Beitrag vom 13.01.2017Mülheim & Business Wirtschaftsförderung zieht positive Jahresbilanz

Digitalisierung und Innenstadtumbau auch in 2017 zentrale Herausforderungen für Stadt und Wirtschaftsförderung

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Der Wirtschafts- und Investitionsstandort Mülheim an der Ruhr geht „nicht sorgenfrei, aber voller Zuversicht und Optimismus“ ins neue Jahr 2017. Dieses Fazit zogen Oberbürgermeister Ulrich Scholten, der Sprecher der regionalen Wirtschaft, Heinz Lison, und der Geschäftsführer der Mülheim & Business GmbH, Jürgen Schnitzmeier auf der traditionellen Jahrespressekonferenz der Wirtschaftsförderung zur Vorstellung des Jahresberichts 2016.

Oberbürgermeister Ulrich Scholten. Verwaltungsvorstand der Stadt Mülheim an der Ruhr.  22.10.2015 Foto: Walter Schernstein„Besonders freut mich natürlich, dass wir 2016 sowohl als Wirtschaftsstandort als auch als Wohnstandort wieder gewachsen sind“, erläutert Oberbürgermeister Ulrich Scholten. Insgesamt hat sich die Anzahl der Beschäftigten in Mülheim um weitere 1.000 Arbeitsplätze auf 59.000 erhöht. "Das ist ein Ergebnis, auf das die Unternehmen zu Recht stolz sein können", dankte der Oberbürgermeister der hiesigen Wirtschaft: "Unser Beitrag für ihren Erfolg war es im vergangenen Jahr einmal mehr, den Unternehmen die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die Infrastruktur weiter zu entwickeln." Auch als Wohnstadt kann Mülheim für das vergangene Jahr eine positive Bilanz ziehen. Die Einwohnerzahl lag in der 2. Jahreshälfte 2016 bei über 172.500 Einwohnern. „Zur Zukunftsausrichtung unserer Unternehmen und digitalen Teilhabe unserer Bürgerinnen und Bürger haben wir im vergangenen Jahr den Ausbau des Breitbandnetzes vorangetrieben, so dass wir spätestens Mitte diesen Jahres in fast allen Teilen unseres Stadtgebietes auf schnelleres Internet zurückgreifen können“, freut sich der Oberbürgermeister.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit von Stadt und Wirtschaft wesentlicher Erfolgsfaktor

Heinz Lison Präsident der Unternehmerverbandsgruppe Rheinruhr & Kurator des Mülheimer Bündnisses für Familien.Als Sprecher der regionalen Wirtschaft lobte auch Heinz Lison für den Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft und als Gesellschaftervertreter der Mülheim & Business GmbH die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Wirtschaftsförderung und Wirtschaft. „Diese enge und vertrauensvolle Kooperation ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die wirtschaftliche Stärke und Entwicklung unserer Stadt“, so Heinz Lison, der sich auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Fördervereins der Hochschule Ruhr West im vergangenen Jahr wieder engagiert für eine noch stärkere Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft stark gemacht hat: „Wenn Probleme oder neue Herausforderungen auftauchen, wie dies zu Beginn vergangenen Jahres bei vielen Industriebetrieben in Mülheim der Fall war, setzen wir uns zusammen und gehen die Dinge gemeinsam an." In besagtem Fall hatte der Oberbürgermeister im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Unternehmerverband und der IG-Metall eine Initiative zur Stärkung der Industrie in Mülheim an der Ruhr gegründet, in der jetzt ganz konkret an Verbesserungen und Projekten für die Zukunftssicherung der produzierenden Unternehmen gearbeitet wird.

Fehlende Gewerbeflächen bleiben größtes Wachstumshemmnis

Geschäftsführer der Mülheim & Business GmbH - Wirtschaftsförderung, Jürgen Schnitzmeier Trotz der insgesamt positiven Entwicklungen als Wohn- und Wirtschaftsstandort entwickeln sich Stadt und Wirtschaft in Mülheim nach den Worten von M&B-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier allerdings „nicht sorgenfrei“: „Während wir mit den Industrieunternehmen und produzierenden Mittelständlern über die Industriekonferenz in einem fruchtbaren Dialog zur Zukunftssicherung stehen, hat sich die Gewerbeflächensituation in unserer Stadt weiter dramatisch zugespitzt.“ M&B konnte im vergangenen Jahr die letzte städtische Gewerbefläche an der Hardenbergstraße an zwei Unternehmen verkaufen. „Jetzt haben wir keine städtische Gewerbefläche mehr und nur noch vier private unbebaute Grundstücke“, erklärt der Chef der Wirtschaftsförderung. „Damit haben wir kaum noch Möglichkeiten für nachfragende Unternehmen von außerhalb, noch für Verlagerungen von Mülheimer Unternehmen im Stadtgebiet. Es ist zu befürchten, dass wir nach der Brenntag demnächst möglicherweise ein weiteres großen Mülheimer Bestandsunternehmen mangels Flächenalternativen an eine Nachbarstadt verlieren“, so Schnitzmeier weiter. M&B will sich vor diesem Hintergrund in 2017 verstärkt mit den jeweiligen Eigentümern um die Revitalisierung und den Umbau von unterwertig genutzten Gewerbeflächen und –immobilien kümmern, mahnt aber auch die Politik zu einer stärkeren Unterstützung bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen an.
Außerdem wird die Wirtschaftsförderung mit dem "auf proaktive Vermarktung und Vermietung ausgerichteten Citymanagement den laufenden Umbauprozess der Innenstadt intensiv unterstützen“, kündigte Schnitzmeier an.

Herausforderung 2017: Digitalisierung und Start-Up Förderung

Weitere Schwerpunkte der Arbeit von Mülheim & Business werden in 2017 die Unterstützung der Unternehmen und StartUps bei der Digitalisierung und Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle sein. „Dazu haben wir im Ruhrgebiet mit den Nachbarstädten den Ruhr:HUB als zentrale Beratungs- und Experimentierplattform für Industrie, Mittelstand und Gründer gegründet, der in diesen Tagen seine Arbeit aufgenommen hat", erklärt Schnitzmeier. Digitalen Geschäftsmodellen und StartUps gehört die Zukunft. Davon sind der Wirtschaftsförderer und sein Team fest überzeugt.
Darum steht die forcierte Unterstützung digitaler Transformationsstrategien vor allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie in der Gründerszene ganz oben auf der M&B-Agenda für 2017. Gemeinsam mit der IHK und dem Unternehmerverband soll deshalb auch in diesem Jahr die erfolgreiche Veranstaltungsreihe Mittelstand 4.0 weiter fortgeführt werden. Außerdem soll sich die Gründerunterstützung 2017 im STARTERCENTER NRW Mülheim an der Ruhr noch stärker auf technologieorientierte und wissensbasierte Gründungen und Geschäftsmodelle konzentrieren.

Erneut dynamische Unternehmensentwicklungen in 2016

Auch in 2016 haben sich viele der über 5.700 am Standort Mülheim ansässigen Produktions-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen dynamisch entwickelt. Der M&B-Geschäftsführer erinnerte beim Jahresrückblick zum Beispiel an die Expansion des nationalen und internationalen Dienstleistungszentrums von Aldi Süd und die damit verbundenen kontinuierlich ansteigenden Beschäftigtenzahlen des Handelsriesen, die Neueröffnung der Vertriebs- und Marketingzentrale der Turck GmbH und den erfolgreichen Eigentümerwechsel im heute sogenannten GENEBA Industriepark. Von solchen "echten cashcows", wie Schnitzmeier sie bezeichnete, gab es in 2016 in Mülheim auch einige, die am Standort hinzugekommen sind. Als Beispiele nannte er unter anderem die Firma Deufol im Rhein-Ruhr-Hafen, die mit rund 100 Mitarbeitern von Duisburg nach Mülheim gezogen ist, die neue Sport- und Gelenkklinik am Flughafen, das im Sommer eröffnete Café del Sol an der Aktienstraße und die Neuansiedlung der europäischen Zentrale des koreanischen Medizintechnikunternehmens MetaBiomed im HAUS DER WIRTSCHAFT.
Mehr als 500 Mal war die Mülheimer Wirtschaftsförderung für die Mülheimer Unternehmen im vergangenen Jahr als Dienstleister beratend und vermittelnd tätig. Hierzu gehörten individuelle Unterstützungen bei Problemen und Anliegen am Standort ebenso wie Veranstaltungsangebote, zum Beispiel die Workshop-Reihe "Mittelstand 4.0", mit der M&B gemeinsam mit dem Unternehmerverband und der IHK die Betriebe bei ihren ersten Schritten hin zu einer digitalen Transformation in den Unternehmen erfolgreich unterstützen konnten. Insgesamt 156 Gewerbeflächenanfragen wurden in 2016 bearbeitet und 263 Gründer intensiv beraten.

„Fundament der in den vergangenen zehn Jahren stetig wachsenden Beschäftigten- und Einwohnerzahl am Standort ist die breite und branchenvielfältige Wirtschaftsstruktur unserer Stadt", betonten Oberbürgermeister Scholten, Heinz Lison und Jürgen Schnitzmeier zusammenfassend. Hieran gelte es auch im neuen Jahr anzuknüpfen. Oberstes Ziel müsse die Sicherung Mülheims als florierender Industrie-, Handels- und familienfreundlicher Wohnstandort bleiben, erklärten alle drei. "Mülheim kann als Investitions- und Wirtschaftsstandort aber nur so erfolgreich sein, wie die Unternehmen, Investoren und Gründer in unserer Stadt. Sie haben auch im vergangenen Jahr wieder Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wohlstand in Mülheim gesichert."

Der Jahresbericht 2016 der Mülheim & Business GmbH wird in diesen Tagen an alle Mülheimer Unternehmen und interessierte Institutionen verschickt. Er steht auch digital unter www.muelheim-business.de/publikationen/ zum Download zur Verfügung.


Stand: 13.01.2017

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