Archiv-Beitrag vom 05.05.2015Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule

Archiv-Beitrag vom 05.05.2015Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule

"Was genau lernst Du im Jugendstadtrat, was ich Dir als Lehrer im SoWi-Unterricht nicht beibringen kann…"

.Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule - Schulleiterin Christa van Berend bei der Begrüßung.. diese Frage ging gegen Ende der Schülersprechstunde an David Meerkamp, der Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld diesmal als Vertreter des JSR an die Gustav-Heinemann-Schule begleitet hatte. Politische Meinungsbildung und Beteiligung von jungen Menschen sind der Oberbürgermeisterin wichtig, und so stellte sie bereits vor dieser Frage fest, dass die große Qualität des Jugendstadtrates dessen Einbindung in die politische Beschlussfassungskette sei: „Diese Verankerung ist eine verfasste Garantie für Beteiligung“, so Damar Mühlenfeld.

Foto: v.r.n.l. David Meerkamp (JSR), Schulleiterin Christa van Berend und Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld bei der Begrüßung der Schülerinnen und Schüler im Forum der Gustav-Heinemann-Schule.

David Meerkamp, der sich bereits zum zweiten Mal für den Jugendstadtrat zur Wahl stellt, fand seinerseits ebenfalls eine klare Antwort auf die ihm gestellte Frage des SoWi-Lehrers: „Ich habe bei mir eine persönliche Weiterentwicklung festgestellt“, so das Jugendstadtratsmitglied. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit relevanten Themen aus Jugendsicht, aber auch das Einfinden in Strukturen, das Einhalten von Verbindlichkeiten und das praktische Wissen und erfahren von politischen Prozessen seien für ihn sein ganz persönlicher Gewinn. „Außerdem bin ich mutiger geworden“, sagte Meerkamp und räumte ein, sich noch vor zwei Jahren bei Wortbeiträgen vor größeren Gruppen nicht wohl gefühlt zu haben.

 

Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule am 30. April 2015

Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule am 30. April 2015

Zu Beginn der Schülersprechstunde mit insgesamt 90 Schülern und Schülerinnen der Gustav-Heinemann-Schule ging die Frage an Dagmar Mühlenfeld, wie sie damals den „Aufstieg von der Lehrerin der Luisenschule bis zur Oberbürgermeisterin“ geschafft habe und was sie damals, im Jahr 2003, dazu bewogen habe, zu kandidieren.

Die Oberbürgermeisterin sah hier durchaus Zusammenhänge zwischen ihrer Tätigkeit als Schulleiterin der Luisenschule und dem heutigen Aufgabenbereich. Der „Mikrokosmos Schule“ sei ein gutes Abbild gesellschaftlichen Zusammenlebens und daher bereits eine gute Vorbereitung gewesen. Gefragt nach den Vor- und Nachteilen ihres heutigen Berufs machte Dagmar Mühlenfeld deutlich, wie bedeutsam es sei, Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen und wieviel Freude ihr die Begegnungen mit den Bürgern und Bürgerinnen im Laufe ihrer Amtszeit immer gemacht habe. In ihrem Weg gestärkt gesehen, habe sie sich nicht zuletzt durch ihre Wiederwahl im August 2009 gefühlt. Hinzu kamen viele persönliche Rückmeldungen. 

Öffentlicher Nahverkehr / Qualitätsvolle Stadtentwicklung

Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule am 30. April 2015 - eine Schülerin meldet sich zu Wort  „Wie beurteilen Sie die Pläne, auf lange Sicht das Schienenverkehrsnetz zu reduzieren beziehungsweise abzuschaffen?“, fragt eine der Schülerinnen. Im Zuge der Industrialisierung, so Mühlenfeld, habe sich das Ruhrgebiet als eine  polyzentrische Städtelandschaft mit entsprechender, auf das jeweilige Stadtzentrum ausgerichteter Verkehrsinfrastruktur entwickelt, was aus heutiger Sicht schon lange nicht mehr zeitgemäß sei. Mit Blick auf ein qualitativ hochwertiges und zukunftsweisendes Nahverkehrsnetz sei ihr, das machte die Oberbürgermeisterin in ihren Ausführungen deutlich, ganz besonders wichtig, dass die Erfordernisse der gesamten Region Ruhrgebiet in den Planungen Berücksichtigung fänden. Ziel müsste es sein, ein funktionsfähiges, städteverbindendes Nahverkehrsnetz zu schaffen, welches dem Bedürfnis der Bürgerschaft nach Mobilität gerecht werde. Ein Beispiel – griff das Stadtoberhaupt eine weitere Schülerfrage auf – hierfür sei auch der geplante Radweg über die ehemalige Trasse der Rheinischen Bahn, der künftig die Hochschulen der Städte Duisburg, Essen und Mülheim verbinden soll.

Die Oberbürgermeisterin verweist zum Thema Stadtentwicklung und städteübergreifende Planungsvorhaben auch auf den im Jahr 2004 aus dem Kommunalverband Ruhrgebiet hervorgegangenen Regionalverband Ruhr, dessen Ziel die Bündelung der Interessen der einzelnen dem Verband angehörigen kreisfreien Städte und Kreise des Ruhrgebiets sei. Der geplanten Wahl eines Ruhrparlamentes, welches voraussichtlich im Jahr 2020 erstmals gewählt werden soll, stehe sie jedoch eher noch skeptisch gegenüber, weil sie es für sehr schwierig hält, die Kandidaten im ganzen Ruhrgebiet hinreichend bekannt zu machen.

Ruhrbania

„Was genau war die Idee für das Projekt Ruhrbania?“, schloss eine weitere Schülerfrage an. Dagmar Mühlenfeld verweist hier darauf, dass es sich – ähnlich wie damals mit der Umwandlung der Industriebrache zum Gelände der Mülheimer Landesgartenschau MüGa – auch bei diesem Projekt um ein strategisches Vorhaben der Stadtentwicklung handele. Nicht selten bräuchten Vorhaben mit einem hohen Grad an Veränderungspotenzial mehrere Jahre an Vorlaufzeit – und viel Durchhaltevermögen.

 

Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule am 30. April 2015 Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule am 30. April 2015 - hier mit David Meerkamp vom JSR

Der Rückgang der Kaufkraft in den Innenstädten erfordere zwangläufig neue Ideen. Für Mülheim sei dies das Hereinholen der Ruhr in die Innenstadt. Nicht ohne Stolz betonte die Oberbürgermeisterin, dass man bereits erkennen könne, dass erste Erfolge, Mülheims schönste Stelle nah der Ruhr zu einem pulsierenden Quartier am Wasser zu entwickeln, bereits sichtbar seien. „Statt Vorrang für die Autos“ gelte wieder der „Vorrang für die Menschen“, so Mühlenfeld. Auch die Entwicklung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes sei auf gutem Weg. Die für diesen Standort geplanten Gewerbezweige würden hoffentlich dann zu einer Stärkung der Achse zwischen Forum und Stadthafen beitragen und damit auch wieder die Schloßstraße belegen. Wichtig, so betonte Mühlenfeld abschließend, sei ihr, dass für das Projekt - entgegen aller anderen Behauptungen - nur die Hafen- und Verkehrsinfrastruktur  öffentliches Geld eingesetzt wurde...

JSR und politische Gestaltungsmöglichkeiten

Abschließend wurde die anstehende Wahl zum Jugendstadtrat zum Thema gemacht. Auch unter den anwesenden Schülerinnen der Gustav-Heinemann-Schule gab es eine Interessentin, die sich für die anstehende Wahl als Kandidatin beworben hat. Sie wolle „politisch mitwirken und etwas bewegen“, so die Schülerin.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Jugendstadtrat.

 

Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule am 30. April 2015 Schülersprechstunde mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Gustav-Heinemann Schule am 30. April 2015

 Fotos: Anke Degner / Minka Gerent

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Stand: 05.05.2015

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