Archiv-Beitrag vom 13.10.2010Via Verkehrsgesellschaft mbH testet neuen Hybridbus

Archiv-Beitrag vom 13.10.2010Via Verkehrsgesellschaft mbH testet neuen Hybridbus

Einsatz auf Linie 124 in Mülheim an der Ruhr

 

Angenehm kurviges Äußeres, lang gewachsen, frischer Teint. Schick, der neue Stern von EvoBus. Und nur bei genauer Betrachtung der Dachaufbauten kann man ihn als solchen auch erkennen: als Hybridbus der Via Verkehrsgesellschaft mbH.

Das weltweit fünfte Fahrzeug dieser neuen Serie trägt das Logo der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH. Nach einer kurzen Testphase in Essen bei der EVAG ist der Hybridbus nun im Linienbetrieb der MVG im Einsatz. 

 

Via Verkehrsgesellschaft testet einen neuen Hybridbus auf der Linie 124. 11.10.2010 Foto: Walter Schernstein

Der erste Hybridbus in Mülheim:
Projektleiter Martin Dreps und Umweltdezernentin Helga Sander gaben den Startschuss für den Einsatz auf die Linie 124 (Foto: Walter Schernstein)


„Wir haben uns bei der Via Verkehrsgesellschaft mbH für den seriellen Hybridbus der Mercedes Benz Tochter EvoBus entschieden. Linienbusse eignen sich wegen ihres häufigen Bremsens und Anfahrens besonders für die serielle Hybrid-Technologie, weil Bremsenergie zurück gewonnen wird und für den Betrieb der Elektromotoren zur Verfügung steht. Unserer Einschätzung nach hat diese Antriebstechnologie großes Zukunftspotential“, so Klaus-Peter Wandelenus, technischer Geschäftsführer der Via Verkehrsgesellschaft mbH.

Durch die Reduzierung des Kraftstoffverbrauches verringert sich der Ausstoß von CO2.  Beim Via Hybridbus wird ein Dieselmotor über einen Generator mit vier Radnabenmotoren kombiniert, die an den Rädern der zweiten und der dritten Achse sitzen. Dadurch kann vollständig auf den konventionellen Antriebsstrang von Getriebe, Gelenkwelle und Differenzial verzichtet werden. Hierdurch werden die mechanischen Verluste im Antriebsstrang im Vergleich zu einem parallelem Hybrid deutlich gesenkt. Für Helga Sander, Dezernentin für Umwelt, Planen und Bauen in Mülheim an der Ruhr ein zukunftsorientierte Investition zum Wohle der Stadt: „Die Stadt Mülheim an der Ruhr ist mit dem Beitritt zum Klima-Bündnis 1993 die freiwillige Selbstverpflichtung eingegangen den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken. Unser Ziel lautet, den Kohlendioxid-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent zu reduzieren. Die MVG und die Via Verkehrsgesellschaft mbh helfen uns, diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Via ermöglicht eine ressourcen- und flächenschonende Organisation von Mobilität und unterstützt damit die Klima- und Emissionsschutzziele der drei Städte, indem das Unternehmen umweltschonende Technologien, wie zum Beispiel den Hybridbus einführt.“

Der eingebaute Dieselmotor des Citaro G BlueTec-Hybrid hat bereits EEV-Standard1 und ist wesentlich kleiner als der Motor eines herkömmlichen Standard-Diesel-Busses. Der Motor wird ausschließlich in einem optimalen Drehzahlfenster bezüglich Verbrauch und Emissionen betrieben. Das führt zu geringerem Treibstoffverbrauch und damit zu geringeren Emissionen. Die Elektromotoren bekommen ihre Energie aus speziell entwickelten Lithiumionen Batterien, die sich auf dem Dach befinden. Diese Batterien werden, zusätzlich zur Ladung des Generators, durch die Rückspeisung der Bremsenergie aufgeladen. 

 

Der erste Hybridbus in Mülheim: Enhanced Environmentally Friendly Vehicle (EEV) ist der zur Zeit anspruchsvollste europäische Abgasstandard für Busse und Lkw.

* Enhanced Environmentally Friendly Vehicle (EEV) ist der zur Zeit anspruchsvollste europäische Abgasstandard für Busse und Lkw.

 

 

Welche Vorteile hat der Hybridbus?
Der kleiner dimensionierte Dieselmotor des Hybridbusses (4-Zylinder, 4,8 Liter Hubraum gegenüber 6-Zylinder, 12 Liter Hubraum) verbraucht grundsätzlich weniger Treibstoff. Die Kraftstoffeinsparung ergibt sich aus dem gesamten Energiemanagement von Dieselaggregat, Generator, Rückgewinnung von Bremsenergie und Verringerung von mechanischen Verlusten. Der Antrieb des Busses wird von den vier elektrischen Radnabenmotoren übernommen. Die Bremsenergie wird zurück gewonnen und in der Batterie gespeichert. Die so gewonnene Energie kann dann für reine Elektro-Fahrt eingesetzt werden.
Das bedeutet in Zahlen:

  • eine Einsparung von mindestens 20% Dieselkraftstoff
  • je Liter verbranntem Dieselkraftstoff entstehen ca. 2,64 kg CO2
  • der Hybridbus-Einsatz kann den CO2-Ausstoß je Bus und Jahr um ca. 22,18 t reduzieren. Bei voller Zielerreichung (Forschungsvorhaben des VRR) ist sogar eine Minderung um ca. 30 % vorstellbar.
  • die durchschnittliche Laufleistung eines Gelenkbusses liegt bei  70.000 km/Jahr
  • der durchschnittliche Dieselverbrauch für einen Gelenkbus beträgt 60 l/100 km.


Das Projekt im VRR
Zusammen mit der Via Verkehrsgesellschaft beteiligen sich neun Verkehrsunternehmen am Projekt  „Hybridbus-Einsatz im VRR“, das der VRR mit über 10 Millionen Euro fördert. Insgesamt wurden 24 Busse von 5 verschiedenen Herstellern beschafft. Damit ist die Region Rhein-Ruhr Vorreiter beim Einsatz dieser Zukunftstechnologie. Im nächsten Jahr wird die Via Verkehrsgesellschaft mbH im Rahmen des VRR-Projektes zwei weitere Hybrid-Busse anschaffen, die dann in Essen, und in Duisburg im Linienbetrieb verkehren werden.


 

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Stand: 13.10.2010

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