ZEITZEICHEN 26. November 1867: Tod von Hermann Adam von Kamp
Am 26. November 1867 starb in Mülheim der Lehrer Hermann Adam von Kamp im Alter von 71 Jahren. Der in Ruhrort geborene von Kamp unterrichtete seit 1814 bis zu seinem Tod an verschiedenen Mülheimer Schulen. Anlässlich seines goldenen Lehrerjubiläums 1864 wurde er mit dem roten Adlerorden ausgezeichnet und in der ganzen Stadt gefeiert. Während seiner 53 Berufsjahre hatte von Kamp in einer damals so kleinen Stadt wie Mülheim ganze Generationen unterrichtet und erfreute sich offenbar einer großen Beliebtheit. Doch dies erklärt nur zum Teil die hohe Wertschätzung, die sich insbesondere in den Ehrungen zu seinem Jubiläum ausdrückte.
Über seine Lehrtätigkeit hinaus betätigte sich von Kamp als Heimatforscher und schrieb sogar einige Abhandlungen über die Geschichte seiner Heimat. So erschien beispielsweise im Jahr 1852 das Büchlein "Das Schloss und die Herrschaft Broich. Sammlung geschichtlicher Merkwürdigkeiten". Seine "Beschreibung der Herrschaft Broich und des Kreises Duisburg" aus der Zeit um 1835 wurde jedoch erst 1966 vom Mülheimer Geschichtsverein veröffentlicht.
Bleibenden Ruhm über die Grenzen Mülheims hinaus erwarb sich von Kamp jedoch nicht durch seine heimatkundlichen Schriften oder seinen Beruf, sondern durch den Text des Liedes "Alles neu macht der Mai", den er 1829 veröffentlichte. Seine zahllosen Gedichte, für die er zu Lebzeiten sogar vom preußischen König Anerkennungsschreiben erhielt, sind heute längst vergessen. Dieses eine Lied wurde jedoch so populär, dass es zu den bekanntesten deutschen Volksliedern wurde und der Geschichtsverein ihm 100 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung im Witthausbusch einen Gedenkstein setzte.
Autor: K. Rawe
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Stand: 12.12.2019
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