Bildungsprozesse durch Bewegung gestalten - Fachveranstaltung von MH/0/25 zeigt die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung von Kindern auf
Wie können Kitas, Schulen und Sportvereine einen Beitrag dazu leisten, Kindern Möglichkeiten auf Erfüllung ihre elementaren Bedürfnisse nach Bewegung, Aktivität und sozialem Austausch zu geben? Diese und weitere Fragen waren Gegenstand der hybriden Fachveranstaltung im Rahmen des Mülheimer Bildungsnetzwerks MH/0/25 mit der Überschrift „Bildungsprozesse bewegt gestalten“, an der rund 80 Mülheimer Fachkräfte in der Realschule Stadtmitte und online an den Bildschirmen teilnahmen.
(Unter einem hybriden Event versteht man eine öffentliche, inszenierte Veranstaltung, bei der verschiedene Veranstaltungstypen, Erlebnisebenen oder kulturelle Bereiche zu einem neuen Veranstaltungstypus miteinander kombiniert werden.)
Nach einer kurzen Vorstellung des „Mülheimer Bildungsnetzwerks MH/0/25“ durch die Koordinatorin Sabine Gronek und eine Einführung in die Arbeit des „Mülheimer Sportbundes e.V.“ durch Geschäftsführerin Nicole Nussbicker, folgte der Hauptvortrag von Professorin Dr. Renate Zimmer von der Universität Osnabrück. Die Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt frühe Kindheit und Professorin für Sportwissenschaft veranschaulichte zum einen lebhaft, dass Bewegung zu den zentralen Bildungsbereichen gehört und Bewegungserfahrungen die Basis für den Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl eines Kindes ist.
Ein positives Selbstkonzept ist ein wichtiger Schutzfaktor zur Bewältigung von Belastungssituationen. Zum anderen wird bei ausreichender Bewegung der Haltungs- und Bewegungsapparat gestärkt, das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflusst, die Muskulatur mit Wachstumsreizen versehen und die Knochenstruktur gefestigt. Somit ist Bewegung Grundlage für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Voraussetzung für psychisches und physisches Wohlbefinden. Auch wenn es im Kita- und Schulalltag aufgrund der alltäglichen Herausforderungen nicht immer möglich ist, lautete ihre Empfehlung: So oft wie möglich und zu jeder Jahreszeit mit Kindern Orte im Freien aufsuchen, wie zum Beispiel Wälder, Parks, Wiesen, das Außengelände der Einrichtung oder den benachbarten Sportplatz. Kinder benötigen sinnliche Erfahrungen und authentische Erlebnisse, die durch das gemeinsame Draußenspielen begünstigt werden. Es setzt kreative Kräfte frei und weckt die Phantasie. Beim Klettern wird die Bewegungskoordination geübt, beim Fangenspielen die Reaktion, beim Balancieren das Gleichgewicht.
Darüber hinaus betonte Prof. Dr. Zimmer, dass sich Kitas und Schulen in unserem digitalen Zeitalter ihrer „Bedeutung als Orte für den Gewinn vielfältiger, sinnhafter Erfahrungen und authentischer Erlebnisse“ bewusstwerden sollten. „Ich nehme Ihre Begeisterung und Positivität für die kindliche Bewegungsentwicklung mit in meine Arbeit und meinen familiären Alltag“, hielt eine Teilnehmerin im Anschluss an den Vortrag fest.
In den anschließenden Workshops, die von Mülheimer Fachkräften geleitet wurden, hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, praktische Ansätze für den pädagogischen Alltag kennenzulernen und sich untereinander auszutauschen.
Organisiert wurde die Fachveranstaltung von der „Projektgruppe MH/0/25“.
Unterstützt wurde die Fachveranstaltung durch „kinderstark – NRW schafft Chancen“.
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Stand: 25.11.2022
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