Krisenstabsleiter Dr. Frank Steinfort schlägt dem Land vor:
Das Land hat für Städte, die am 5.1.2021 noch eine 7-Tages-Inzidenz von über 100 hatten, eine neuartige Berichtspflicht geschaffen. Mülheim ist davon nicht unmittelbar betroffen, da der einschlägige Wert schon seit einer Woche unter 100 liegt. Dennoch wird natürlich auch in Mülheim nach Möglichkeiten gesucht, wie man diesen Wert eines Tages wieder unter 50 bekommt. Da in Mülheim alle bekannten Standardmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung umgesetzt werden, macht Dr. Frank Steinfort, Leiter des Krisenstabs in Mülheim, dem Land einen Vorschlag, der über die im allgemeinen diskutierten Maßnahmen etwas hinausgeht: Er regt an, Schnelltests für die Bevölkerung auf einfache Weise preisgünstig zur Verfügung zu stellen. Ihm seien die damit zusammenhängenden Fragen und möglichen Fehleinschätzungen bekannt. Wäge man aber die Risiken mit den Vorteilen ab, so erscheine es sehr sinnvoll, baldmöglichst Schnelltests in Apotheken zu günstigen Preisen zur Verfügung zu stellen.
Speziell die Schnelltests, die durch die Nase einzuführen sind, würden nur ein äußerst geringes Selbstverletzungsrisiko bergen. Dagegen sei der Wert der Information, ob man mit Coronaviren erkrankt ist, deutlich höher einzuschätzen. Die Sorge um mögliche Haftungsansprüche erscheine ihm dagegen aus der Luft gegriffen. Andernfalls müssten zum Beispiel Küchenmesser schnellstens verboten werden. Denn diese seien weitaus gefährlicher.
Foto: Walter Schernstein
„Die Verfügbarkeit von Schnelltests in Apotheken würde zudem das Selbstverantwortungsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stärken, denn damit würde ein wichtiger Teil der Verantwortung für das Infektionsgeschehen in ihre Hände gelegt. Man würde ein wenig vom Objekt des Handelns zum Subjekt des Geschehens aufgewertet“, so Dr. Steinfort.
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Stand: 29.01.2021
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