ZEITZEICHEN 18. September 1897: Neukonsekration der ehemaligen Klosterkirche Sankt Mariae Himmelfahrt in Saarn

ZEITZEICHEN 18. September 1897: Neukonsekration der ehemaligen Klosterkirche Sankt Mariae Himmelfahrt in Saarn

Kloster Saarn vor der Erweiterung der Kirche 1897

Nachdem die ehemalige Klosterkirche Sankt Mariae Himmelfahrt in Saarn über Jahrhunderte hindurch den Ansprüchen und dem Platzbedarf der katholischen Saarner genügt hatte, änderte sich dies gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Kirche, die seit der Säkularisation des Klosters 1808 als Pfarrkirche der katholischen Gemeinde gedient hatte, wurde allmählich zu klein. Im Zuge der Industrialisierung, die tausende fremde Arbeitskräfte ins Ruhrgebiet und auch nach Saarn brachte, stieg die Einwohnerzahl gewaltig an. Dieser Bevölkerungsanstieg machte es unter anderem erforderlich, für Broich und Speldorf, die zum Einzugsbereich der Pfarrgemeinde gehörten, einen eigenen Seelsorgebereich einzurichten. 1888 begannen die Vorbereitungen für den Bau der heutigen Herz-Jesu-Kirche in Broich. In Saarn wurden im Jahre 1887 mit der Bildung eines so genannten „Kirchenneubaufonds“ erste organisatorische Schritte für eine bauliche Erweiterung der Pfarrkirche unternommen. Ein Jahr später beschloss der Kirchenvorstand zur Finanzierung des geplanten Baus eine Erhöhung der Kirchensteuer, die damals noch von der Gemeinde selbst festgelegt wurde. Spenden, Kapitalanleihen und Erlöse aus dem Verkauf nicht mehr benötigten Kircheninventars brachten weitere Einnahmen, um die Baukosten tragen zu können. Geplant wurde der Erweiterungsbau vom Straßburger Dombaumeister Schmitz, die Ausführung leitete dann ab Baubeginn 1895 der erzbischöfliche Baurat Blanke aus Köln. Die Gestalt der kleinen mittelalterlichen Klosterkirche änderte sich durch diese Baumaßnahme grundlegend. Schmitz und Blanke schufen eine Kirche im Stil der Neoromanik, die nun auch einen größeren Glockenturm erhielt und die Teilen der Klosteranlage eine neue Anmutung verlieh.

Kloster Saarn nach der Erweiterung der Kirche 1897Nach Abschluss der Bauarbeiten sollte die Kirche in einem festlichen Gottesdienst neu geweiht werden. Diese so genannte Neukonsekration geschah am 18. September 1897 durch den Kölner Weihbischof Anton Fischer - obwohl es danach noch einige Jahre dauern sollte, bis die neue Ausstattung und Gestaltung der Kirche komplett sein würde.

Autor: K. Rawe

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Stand: 18.12.2019

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