Zwischen Nationalismus und Aufstand: Die Arbeiterbewegung während der Ruhrbesetzung 1923

Zwischen Nationalismus und Aufstand: Die Arbeiterbewegung während der Ruhrbesetzung 1923

Reihe zur Mülheimer Geschichte 2023Zwei Angehörige der Rathauswache blicken durch ein zerschossenes Fenster auf die am Rathaus vorbeiführende Hindenburgstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße). Links im Bild ist der Rathausturm erkennbar, April 1923. (Quelle: Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr) - Stadtarchiv
 

Veranstalter:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
 

Ort:
Haus der Stadtgeschichte,
Von-Graefe-Straße 37,
Vortragssaal
 

Donnerstag, 27. April 2023, 18.00 Uhr

Vortrag
Dr. Peter Berens


Zwischen Nationalismus und Aufstand:
Die Arbeiterbewegung während der Ruhrbesetzung 1923

Der Vertrag von Versailles sah umfangreiche Kohlelieferungen aus dem Ruhrgebiet an die Siegermächte des 1. Weltkriegs vor, die ab Anfang 1923 von französischen und belgischen Truppen eingetrieben wurden. Auf die Besetzung des Ruhrgebietes reagierten Industrielle und Reichsregierung mit passivem Widerstand. Eine nationalistische Welle erfasste auch Arbeiterkreise. Andere gingen gegen die drastische Verarmung durch Hyperinflation auf die Barrikaden oder stürmten im Juni in Gelsenkirchen das Polizeipräsidium.

Im August 1923 stürzten Streiks die Regierung Cuno. Auf den revolutionären Siedepunkt reagierte die KPD mit dem nationalistischen „Schlageter-Kurs“. Der Ruhrindustrielle Hugo Stinnes befürwortete eine Diktatur der Reichswehr. Als diese dann im Oktober die SPD-KPD-Landesregierungen in Sachsen und Thüringen absetzte, reagierte die Arbeiterbewegung auch im Ruhrgebiet völlig passiv. Damit war die revolutionäre Phase der Weimarer Republik beendet. Ihre Stabilisierung begrenzte zwar die Reparationszahlungen an die Alliierten, hatte aber für die Arbeiterbewegung eine drastische Verlängerung der Arbeitszeiten und das Verbot ihres radikalen Flügels zur Folge.

Kontakt


Stand: 21.11.2022

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