Archiv-Beitrag vom 03.12.2012Masterplan Spielen und Bewegen für Mülheim gestartet!

Archiv-Beitrag vom 03.12.2012Masterplan Spielen und Bewegen für Mülheim gestartet!

Logo Masterplan Spielen und Bewegen in Mülheim an der Ruhr, buntNach der Beschlussfassung in den Gremien des Rates der Stadt startete, am Donnerstag
29. November 2012, der von der Leonhard-Stinnes-Stiftung geförderte Masterplanprozess mit einer Fachtagung und einer öffentlichen Auftaktveranstaltung in der VHS, die von dem Beigeordneten Peter Vermeulen als Planungs-, und Umweltdezernent eröffnet wurde.

Tagsüber diskutierten rund 50 Fachleute aus Mülheim die Themen "Spielen und Bewegen" unter wissenschaftlicher Begleitung des Institutes für Stadtplanung und Städtebau der Universität Duisburg-Essen, der plattform "Ernährung und Bewegung" e. V. aus Berlin und dem Planungsbüro Stadt-Kinder.

Am Nachmittag beteiligten sich 50 Kinder, Jugendliche, Schul- und Kindergartenvertreter, sowie Spielplatzpaten, Jugendzentrenvertreter und Senioren  an der Auftaktveranstaltung und gestalteten mit Ihren Ideen die große Treppe in der Volkshochschule zum Aufstieg der Stadt zu einer bewegungsfreundlichen Stadt für alle Generationen.

Die Ergebnisse der Veranstaltungen wurden dem Vorsitzenden des Planungsausschusses Dieter Wiechering übergeben, der die Vorschläge und Ideen in die politischen Gremien tragen wird.

Am Donnerstag dem 29.11.2012, wurde der von der Leonhard-Stinnes-Stiftung geförderte Masterplanprozess mit einer Fachtagung und einer öffentlichen Auftaktveranstaltung in der VHS, die von dem Beigeordneten Peter Vermeulen als Planungs-, und Umweltdezernent eröffnet.

Fachtagung Zukunftswerkstatt Bewegungsräume-Bewegungsträume

Der interdisziplinäre Fachtag erfreute sich einer hohen Beteiligung aus den unterschiedlichsten Bereichen. Nicht nur Stadtplanung und Verkehr, sondern auch Vertreter aus den Bereichen Umwelt, Statistik, Geodaten, Grünplanung, Sport, Gesundheit, Bildung, Jugend, Soziales und Familie nahmen an der Veranstaltung teil. In zwei Workshop-Runden wurden anhand von Stadtplänen Ansatzpunkte für eine bewegungsfreundlichere Stadt erarbeitet. Die Pläne wurden von der Universität Duisburg-Essen bearbeitet und mit unterschiedlichen Kriterien, je nach Workshop-Thema, versehen. So wurden Klimadaten, Anteil an Kindern und Bevölkerungsdichte, das Wegenetz, Radwege, Spielplätze, Grünflächen visualisiert. In der ersten Workshop-Runde wurde die gesamte Stadt betrachtet, in der zweiten lag der Fokus auf den Stadtteilen Innenstadt und Speldorf.

Am Nachmittag beteiligten sich 50 Kinder, Jugendliche, Schul- und Kindergartenvertreter, sowie Spielplatzpaten, Jugendzentrenvertreter und Senioren  an der Auftaktveranstaltung und gestalteten mit Ihren Ideen die große Treppe in der Volkshochschule zum Aufstieg der Stadt zu einer bewegungsfreundlichen Stadt für alle Generationen.

 

 

Zentrales Ziel: Stadträume für ein gesundes Leben gestalten

Dabei wurden gleichermaßen Kinder, Jugendliche und Ältere als Zielgruppen betrachtet. Der Fokus lag auf der Betrachtung der Zusammenhänge zwischen gebauter Umwelt, sozialen Lagen und Mobilität – insbesondere  Fußgänger und Radfahrer - Stadtklima, Gesundheit und Sport und aktive Alltagsbewegung.

Urbane Mobilität: An den Bedürfnissen von Fußgängern und Radfahrern orientieren

Die urbane Mobilität sollte sich an den Bedürfnissen von Fußgängern und Radfahrern vor allem im öffentlichen Raum orientieren. Die Bandbreite an Ideen reichte von baulichen Einzelmaßnahmen wie dem Ausbau von Zebrastreifen (Vorrang für Fußgänger) bis hin zu öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen zur Verhaltensänderung wie „Fahrradfahren muss cool sein“.

„Stadtklima“ und „Bewegungsräume schaffen“ haben dieselben Ziele

Übergreifend wurden die Verbesserung der Orientierung verschiedener Altersgruppen und altersgerechte Stadtpläne für Fußgänger und Radfahrer vorgeschlagen. Als nachteilig wurden die schlechte Zugänglichkeit von Grünflächen sowie die unzusammenhängende Grünflächenstruktur und die ungenutzten öffentlichen Räume aufgedeckt. Kreative Vorschläge zur Entsiegelung öffentlicher Flächen und die temporäre Nutzung von Baulücken und Brachflächen wurden diskutiert.

Stadt muss für Kinder und Jugendliche attraktiver werden

Als problematisch wurde festgehalten, dass die Innenstadt und die nördlichen Stadtteile zu wenige Bewegungs- und Spielflächen im Freien bietet und insgesamt mehr Bewegungsräume im Stadtbild geschaffen werden müssen. Außerdem sollte die Zugänglichkeit zu Wasser und zu Grünflächen verbessert werden. Plätze und Straßenräume (freie Orte) sollen für unterschiedliche Aktivitäten stärker nutzbar gemacht werden.

Alltagsbewegung fördern durch „gehfreundlich“ gestaltete Stadträume

Als besonders wenig einladend für das Zufußgehen und für aktive Bewegung im Allgemeinen wurden das nördliche Bahnhofsumfeld sowie der Kaiserplatz bewertet. Dabei wurden Ideen wie verkürzte Rot-Phasen für Fußgänger, verkürzte Abstände von Querungsmöglichkeiten an großen Straßen, insgesamt bessere Orientierungsmöglichkeiten zu schaffen, verkehrsberuhigende Maßnahmen sowie die Verbesserung der Qualität von Straßenräumen für Fußgänger.

Demografische Veränderungen bringen neue Herausforderungen

Stadtteile, die sich im Umbruch befinden, bieten „Gelegenheitsfenster“ für die Umsetzung von Maßnahmen zur lokalen Klimaanpassung. So haben Schulhofbegrünungen auch einen positiven Einfluss auf das lokale Stadtteilklima.
Zur Vermeidung des Hitzeinselpotenzials sollte auch über geeignete Gebäudetypologien nachgedacht werden, die Frischluftströmungen nicht blockieren. Ungenutzte Freiflächen sollten für Zwischennutzungen wie beispielsweise Urban Gardening freigegeben werden.

Mehrfachnutzung vorhandener Flächen

Insbesondere in der Innenstadt ist es schwierig neue Freiflächen zu schaffen, daher wurden Ideen wie die zeitweise Nutzung von Hauptverkehrsstraßen als Spielräume für Kinder sowie die Einrichtung von Dachgärten wie zum Beispiel HBP5 Parkhaus genannt. Viel Potenzial wurde in Speldorf für die zukünftige Nutzung des Depots sowie in der Hansastraße aufgedeckt. Auch großräumige Ideen, wie in Speldorf/Nord und Styrum/Süd die Zugänglichkeit zum Ruhrufer zu schaffen, damit dieses als Erholungsraum genutzt werden können, wurden erörtert.

Mobilitätsmuster werden vererbt

Neben den diskutierten räumlichen Bedingungen ist selbstverständlich auch das persönliche Verhalten für einen gesundheitsbewussten Lebensstil entscheidend. Insbesondere Eltern sind hier Vorbilder für ihre Kinder. Die Verkehrssituation vor den Kitas und Schulen soll daher entschärft werden. Mülheim möchte zukünftig Familien dabei unterstützen, öfter auf das Auto zu verzichten.

Die Ergebnisse sollen in den Masterplan Spiel- und Bewegungsräume eingearbeitet werden. Das Fazit der Fachtagung:
Mutig denken und handeln für mehr Lebensqualität aller Generationen!
 

Auftaktveranstaltung zum „Masterplan Spielen und Bewegen“ in Mülheim an der Ruhr am 29. November 2012

Am Donnerstag, 29. November 2012 fand von 17.00 bis 19.30 Uhr die Auftaktveranstaltung zum „Masterplan Spielen und Bewegen“ in Mülheim an der Ruhr statt. 50 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen an der Veranstaltung teil und gaben wichtige Impulse und Ideen für den weiteren Prozess.

Mülheim will sich langfristig als kinder-, jugend- und familienfreundliche Stadt weiterentwickeln. Aufbauend auf den vorhandenen Projekten zur Spielplatzgestaltung sollen alle Freiräume, in denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, untersucht und ganz gezielt durch Maßnahmen gesichert und aufgewertet werden. Das heißt, es werden nicht nur Spiel- und Bolzplätze untersucht, sondern alle Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten. Grünflächen, Parks, Wasserflächen, Sportstätten, Jugendeinrichtungen, Plätze, Fußgängerzonen und mehr. Das Augenmerk liegt dabei aber nicht nur auf Kindern und Jugendlichen, es werden auch ganz gezielt Senioren in die Masterplanung einbezogen. Ihre Interessen sind oftmals sehr ähnlich zu denen von Kindern und Jugendlichen, sodass im „Dialog der Generationen“ gemeinsame Projektideen entwickelt werden.

Am Ende des etwa zweijährigen Prozesses steht der „Masterplan Spielen und Bewegen“, in dem ganz konkrete Maßnahmen für die ganze Stadt Mülheim verortet sein werden. Dieser Masterplan dient der kommunalen Verwaltung zur Umsetzung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Stadtentwicklung. Der Prozess der Masterplanung wird vom Planungsbüro Stadt-Kinder aus Dortmund durchgeführt. Das Büro ist das bundesweit führende Fachbüro für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Stadtplanung und verfügt bereits über zahlreiche Erfahrungen in Mülheim. Projektleiterin Christina Peterburs meint: „Der „Masterplan Spielen und Bewegen“ stellt eine große Chance für die Stadt Mülheim dar, die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner aller Altersgruppen zu erfahren und ganz gezielt in die zukünftige Stadtentwicklung einzubinden. Gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wird ein zukunftsweisendes Konzept erarbeitet, mit dem die Stadt ihre Wohnquartiere und Freiräume qualitativ hochwertig und innovativ entwickeln kann.
Besonders hervorzuheben ist auch die fachübergreifende Zusammenarbeit der Ämter und die organisatorische Kooperation zwischen dem Planungsbereich und dem Jugendbereich. Dies ist eine sehr wichtige Voraussetzung für das Gelingen des Prozesses“.

Auch die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung erarbeiteten in Kleingruppen zahlreiche individuelle und wegweisende Anregungen für die Entwicklung der Stadt. Diese Anregungen wurden auf bunten Plakaten festgehalten und zu einer Zukunftstreppe zusammengefügt. Diese Zukunftstreppe stellt den Weg vom heutigen Mülheim hin zu einer spiel- und bewegungsfreudigen Kommune dar. Für die Teilnehmer steht dabei eine naturnahe Gestaltung von Freiräumen ebenso im Vordergrund wie Räume für Jugendkultur oder eine attraktive Bandszene mit passenden Angeboten. Für Jugendliche wünschten sich die Teilnehmer ebenfalls interessante Freiräume mit Möglichkeiten zum Skaten, für Parkour, mit Grillmöglichkeiten sowie Liegeflächen. Die Vernetzung einzelner für Jugendliche wichtiger Sozialangebote wie Schulen, Jugendzentren oder auch Kioske wurde von Teilnehmern als sehr wichtig erachtet. Zudem sollte es in jedem Quartier Nachbarschaftsplätze geben, auf denen alle Generationen zusammenkommen können.
Die Gestaltung der Wegeverbindungen zwischen einzelnen Aktionsräumen besitzt ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert. Auch hierzu entwickelten die Teilnehmer zahlreiche Ideen: barrierefreie breite Wege zum Skaten, Sandwege zum wegebegleitenden Spielen oder verschiedene abwechselnde Bodenbeläge wurden zu Papier gebracht.

Neben den zahlreichen Ideen war den Teilnehmern jedoch vor allem eins wichtig:
die Umsetzung von Maßnahmen am Ende des Planungsprozesses. Projektleiterin Peterburs dazu: „Dies ist natürlich auch unser oberstes Ziel und auch für die Beteiligten aus der Stadtverwaltung elementar wichtig. Der „Masterplan Spielen und Bewegen“ wird eng mit den aktuellen Stadtentwicklungsprojekten verknüpft, um eine Umsetzung der Maßnahmen zu garantieren. Zudem wird es kleinteilige Projekte geben, die sich schnell und kostengünstig realisieren lassen werden. Wichtig ist, dass auch an der Umsetzung Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligt werden“.

Mit diesen Impulsen der Auftaktveranstaltung geht es nun weiter im Prozess des „Masterplans Spielen und Bewegen“.

Auf der Facebookseite „Masterplan Spielen und Bewegen in Mülheim in der Ruhr“ (www.facebook.com/MasterplanSpielenUndBewegen) können Sie fortlaufend Informationen zum Verfahren erhalten und auch Ihre Anregungen mit einbringen.

 

Kontakt:
Planungsbüro Stadt-Kinder
Dipl.-Ing. Christina Peterburs
Huckarder Straße 10-12
44147 Dortmund
www.stadt-kinder.de
christina.peterburs@stadt-kinder.de
Telefon: 0231 / 524031

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Stand: 13.01.2014

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