Auskunft aus dem Grundwasserkataster

Hier sehen Sie eine Grundwasserstandsmessung mit einem Lichtloht - Pixabay

Die Untere Bodenschutzbehörde führt ein Kataster über Grundwassermessstellen in Mülheim an der Ruhr, in dem Grundwasserstände und der chemische Zustand des Gerundwassers erfasst wird.

Grundwasserstände

Der Grundwasserflurabstand, also die Tiefe des Grundwasserspiegels unter der Erdoberfläche, varriert auf Mülheimer Stadtgebiet teils deutlich. Beispielsweise beträgt der Flurabstand in manchen Bereichen von Dümpten mehr als 10 Meter, während er an bestimmten Stellen im Westen von Broich weniger als 50 cm beträgt.

Entscheiden für die Höhe des Grundwasserspiegels ist dabei der Aufbau des Untergrundes, durch den das Wasser fließt. Je gröber und poröser dieser ist, desto schneller können sich Niederschlags- und Grundwasser hindurch bewegen. Je feiner und dichter gepackt der Boden ist, desto eher wird das Wasser gestaut. Auf weitläufigen Flächen von dichtem Untergrund wie Lehm oder Ton kann das Wasser also nicht in tiefere Schichten versickern oder schnell seitwärts abfließen, sodass sich Staunässe oder sogar Moore bilden. Insbesondere nach starken Niederschlägen können sich hier hohe Grundwasserstände entwickeln, die sich als ausgedehnte Pfützen auf Wiesen und Feldern,  aber auch als drückendes Grundwasser in Kellern und Tiefgaragen bemerkbar machen.

ELWAS-WEB: Open-Data-Portal des Landes

Die Grundwasserstände zahlreicher Messstellen werden und wurden regelmäßig gemessen und im freizugänglichen Informationsportal ELWAS-WEB veröffentlicht. Hier sind Wasserstandsganglinien teilweise seit den 1950er Jahren dokumentiert.

In vielen Grundwassermessstellen lassen sich jahreszeitliche Schwankungen des Grundwasserstandes beobachten, mit Höchstständen im Herbst und Winter und Niedrigständen im Sommer. Diese Schwankungen bewegen sich in den meisten Fällen im Bereich von wenigen Dezimetern bis Metern. In den Dürrejahren 2018 – 20 fielen die Grundwasserstände in vielen Messstellen kontinuierlich ab, wie in Abbildung 1 beispielhaft für eine Grundwassermessstelle (GWMS) im äußersten Westen der Stadt dargestellt.

Hier lässt sich auch gut erkennen, dass sich die Grundwasserstände nach dieser Dürreperiode zunächst stabilisierten und langsam erholten. Seit Herbst 2023 allerdings wurden außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen beobachtet, die zu einem schnellen und starken Anstieg der Grundwasserspiegel führte. Der Effekt ist an vielen Stellen im Stadtgebiet zu beobachten und führt insbesondere in Gegenden mit geringen Flurabständen vermehrt zu feuchten Kellern.

Die Abbildung zeigt exemplarisch die Grundwasserstände einer Messstelle in Mülheim - Amt für Umweltschutz

Chemischer Zustand

Auch für die Trinkwassergewinnung spielt Grundwasser eine große Rolle, da es oftmals als Rohwasserquelle dient. Hier ist natürlich nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität von größter Bedeutung. Aus diesem Grund gilt unser Grundwasser als sensible und schützenswerte Ressource und wird flächendeckend beprobt, analysiert und bewertet. Sobald der Verdacht einer Beeinträchtigung des Grundwassers durch eindringende Schadstoffe entsteht, werden sehr genaue und detaillierte Untersuchungen angestellt um eine eventuelle Gefährdung des Grundwassers und der Menschen beurteilen zu können. Ist ein Schaden eingetreten werden Sicherungs-, Vermeidungs- oder Sanierungsmaßnahmen ergriffen, um den Schaden zu begrenzen oder zu beseitigen.

Viele Grundwasserschäden sind durch industrielle Anlagen oder Prozesse vergangener Jahrzehnte entstanden, beispielweise durch Branchen wie die chemische Industrie, Leder- und Textilverarbeitung, Kokereien, Bergbau und Schwerindustrie. Die relevanten Schadstoffe sind meist verschiedene organische Verbindungen (PAK, LHKW, MKW, BTEX, etc.) und Schwer- sowie Übergangsmetalle (Arsen, Blei, Quecksilber, etc.)

In den letzten Jahren sind die Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) in den Fokus der Umweltüberwachung gekommen. Es handelt sich dabei um eine äußerst große Stoffgruppe organischer Verbindungen, die sehr vielseitig eingesetzt werden können und daher sehr weit verbreitet sind. Allerdings werden sie auf natürlichem Wege praktisch nicht abgebaut und können sich im Gewebe von Tieren und Pflanzen anreichern. Einige PFAS stehen im Verdacht organschädigend oder krebserregend zu sein.

Auch in Mülheim werden PFAS-Schäden vermutet, sodass im Gebiet des Rhein-Ruhr-Hafens bereits intensive Erkundungen durchgeführt werden. Doch auch in anderen Teilen der Stadt werden in naher Zukunft solche Erkundungen durchgeführt werden müssen.

Auskunft aus dem Grundwasserkaster

Grundeigentümer*innen oder deren Bevollmächtigten wird auf Antrag hierzu schriftlich Auskunft erteilt.

Bitte nutzen Sie das unten angegebene Formular als Antrag auf Auskunft aus dem Grundwasserkataster.

 

Gebühren

Gebühren

Die Grundwasserauskunft wird nach den hierzu erforderlichen Recherchen schriftlich erteilt und ist kostenpflichtig.

Die Gebühren werden nach dem tatsächlichen Arbeitsaufwand kalkuliert und können zwischen 54,- und 120,- Euro betragen.
Eine einfache Auskunft ist kostenfrei.

 

Kontakt

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Weitere Infos

Stand: 17.02.2025

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