Technische Grundbegriffe/Glossar

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Beurteilungspegel
Hierbei handelt es sich um einen auf einen Bezugszeitraum umgerechneten mittleren Schallpegel, bei dem durch Pegelkorrekturen einzelne Besonderheiten der Geräusche zusätzlich berücksichtigt werden können. Der Beurteilungspegel wird als Beurteilungsgrundlage für die Lärmsituation mit bestimmten Richtwerten verglichen.

Dezibel, dB(A)
Zur Beschreibung der Lautstärke wurde ein relatives Maß, das Dezibel (dB), entwickelt.
Dieses Maß gibt an, um wie viel lauter ein Geräusch in Bezug zur Hörschwelle des Menschen ist. Da die Lautstärkeempfindung beim Menschen nicht linear, sondern nach einer Potenzfunktion verläuft, wurde eine logarithmische Skalierung gewählt. Dadurch ist es möglich, die Schallintensität vom relativen Wert 1 (Hörschwelle) bis zum Wert 10 Billionen (Schmerzgrenze) in Werten von 0 bis 130 dB zu erfassen. Damit sind für die Dezibel–Skala besondere Rechenregeln zu beachten, zum Beispiel:
Erhöht man einen Schallpegel um 10 dB, so entspricht dies einer Verzehnfachung der Schallintensität, eine Erhöhung um 20 dB entspricht einer hundertfachen, um 30 dB einer tausendfachen Vergrößerung der Schallintensität.
Eine Verdopplung von gleich emittierenden Schallquellen, zum Beispiel 2 Autos, führt zu einer Erhöhung des Beurteilungspegels um 3 dB. Entsprechend verringert sich bei einer Halbierung der Schallquellen der Beurteilungspegel um 3 dB.
In den Bereichen Straßen-, Schienen- und Schiffsverkehr wird eine Veränderung des Beurteilungspegels um 3 dB gerade noch wahrgenommen. Erst eine Pegelverringerung um 10 dB empfindet der Mensch als Halbierung der Lautstärke. Dies entspricht einer Verringerung der Verkehrsstärke um 90 %, also zum Beispiel von 100.000 auf 10.000 Fahrzeuge.
An der oberen Hörschwelle (120 dB) werden Hörsensoren im Ohr irreparabel zerstört.
Bei sehr hohen Schallpegeln, ungefähr 200 dB, kann Schall unmittelbar tödlich wirken.
In Schallpegelmessern ist ein Filter, ein sogenannter A-Filter, eingebaut, der den linearen Frequenzgang des Messgerätes dem Empfindlichkeitsfrequenzgang des Ohres im Bereich 30 bis 60 dB anpasst. Bei Verwendung dieses Filters wird von dB(A) gesprochen.

Emission
Unter Emission versteht man das von einer Schallquelle abgestrahlte Geräusch. Die Schallquelle befindet sich am Emissionsort.

Energieäquivalenter Dauerschallpegel
Beim Prinzip der Energieäquivalenz wird davon ausgegangen, dass die mittlere Schallenergie eines ungleichmäßigen Geräuschs innerhalb eines bestimmten Zeitraums die gleiche Wirkung hat wie ein kontinuierliches Geräusch gleicher Energie. Beispiel: Ein Dauerschallpegel, der ein gleichmäßiges Geräusch mit der Dauer von 16 Stunden beschreibt, ist einem Dauerschallpegel "gleichwertig", der nur die halbe Dauer hat (8 Stunden), dafür aber einen 3 dB (= 10 * log 2) höheren Schallpegel aufweist.

Frequenz
Anzahl der Schwingungen einer Schallquelle in der Sekunde. Wird in der Einheit Hertz (Hz) angegeben. Ein Ton wird umso höher empfunden, je höher die Frequenz des Tones ist.
Ein nicht hörgeschädigter Jugendlicher kann Töne im Bereich von 16 bis 20.000 Hz hören. Die größte Hörempfindlichkeit liegt zwischen 1.000 und 4.000 Hz.

Immission
Immission ist das bei einem Empfänger ankommende Geräusch. Den Standpunkt des Empfängers bezeichnet man als Immissionsort. Der Schallpegel wird Immissionspegel genannt.

Impulshaltigkeit
Impulse kennzeichnen Geräusche, die schnelle Pegeländerungen enthalten (zum Beispiel Knalle, Hämmern). Wegen ihrer erhöhten Lästigkeit (Auffälligkeit, Schreckwirkung) werden sie im Beurteilungspegel durch einen Impulszuschlag berücksichtigt.

Lärm
Als Lärm wird Schall bezeichnet, der störend, belästigend, gefährdend und schädigend sein kann. Die Wahrnehmung von Geräuschen beziehungsweise Lärm ist dabei als individuell und subjektiv anzusehen. Für die Beurteilung von Schall als Lärm sind die Betroffenen maßgebend. Die als Lärm auftretenden Geräusche sind messbar.
So kann Lärm einerseits Ausdruck von Lebensfreude sein (positiv) und andererseits als Störung der eigenen Ruhe und somit als Belästigung (negativ) empfunden werden.
Ist man einer dauerhaften Lärmbelastung ausgesetzt, können psychische und körperliche Reaktionen auf den Lärm auftreten und es kann zu einer gesundheitlichen Gefährdung kommen. So steigt zum Beipiel das Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen.

Lautstärke
Die Lautstärke hängt von der Größe der Luftdruckschwankungen, dem »Schalldruck«, ab. Je größer die Schwankungen, umso lauter wird der Schall empfunden.

Maximalpegel
Der Maximalpegel wird auch Spitzenpegel genannt. Er beschreibt, im Gegensatz zum Dauerschallpegel, ein einzelnes Schallereignis und nicht einen gemittelten Wert über einen bestimmten Bezugszeitraum.

Mittelungspegel
Im Mittelungspegel werden zeitlich unterschiedlich auftretende Geräuschereignisse in einer Zahl (Mittelwert) abgebildet. In den Mittelungspegel gehen Stärke und Dauer jedes Einzelgeräusches während eines bestimmten Beurteilungszeitraumes ein.

Schall
Schwingende Teilchen erzeugen Luftdruckschwankungen. Luftdruckschwankungen werden vom menschlichen Gehör in einem Bereich zwischen 16 und 20.000 Hz als Schall wahrgenommen. (Hz = Hertz = Schwingungen pro Sekunde). Der Schall ist sozusagen das Transportmittel von Lärm und ist hinsichtlich Richtung, Schalleistung, Schalldruck und Frequenz messbar.

Spitzenpegel
siehe Maximalpegel

Tonhaltigkeit
Ein tonhaltiges Geräusch enthält einzeln deutlich heraushörbare Töne (zum Beispiel Kreissäge). Da auch die Tonhaltigkeit zu erhöhter Belästigung führt, wird sie im Beurteilungspegel durch einen Zuschlag berücksichtigt.

Tonhöhe
Die Tonhöhe hängt von der Häufigkeit der Schwingungen ab. Je häufiger, desto höher (siehe Frequenz).

 

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Stand: 02.08.2013

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