Archiv-Beitrag vom 06.06.2014Kohlenforscher zum neuen Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft gewählt

Prof. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, ist zum neuen Vizepräsidenten gewählt worden. Neben seiner Forschung wird sich der Chemiker künftig unter anderem Großprojekten mit langer Laufzeit innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft widmen.

Porträt von Direktor Prof. Ferdi Schüth vom Max-Planck-Institut für KohlenforschungIm Rahmen der Jahreshauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft hat der Senat drei neue wissenschaftliche Vizepräsidenten gewählt, darunter auch Prof. Dr. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Professor Schüth wird künftig für die Institute aus der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion zuständig sein. Die Vizepräsidenten gehören zum Verwaltungsrat, der den Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Dr. Martin Stratmann, berät und wichtige Entscheidungen der Gesellschaft vorbereitet.

Ferdi Schüth hat bis zum Wechsel ins Vizepräsidentenamt den Vorsitz im Wissenschaftlichen Rat der Max-Planck-Gesellschaft geführt. Im Vorstand kümmert sich der 53-Jährige nun um die Vorhaben aller Institute der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion. Ferdi Schüth wird in seinem neuen Amt unter anderem für Großprojekte mit langer Laufzeit und gemeinsame Infrastruktur zuständig sein. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der IT-Infrastruktur der MPG.

Forschung an Feststoffkatalysatoren geht weiter

Trotz der neuen Verpflichtungen will Ferdi Schüth die Forschung nicht ganz verlassen und weiterhin am Institut aktiv sein. In der Kohlenforschung leitet Schüth die Abteilung Heterogene Katalyse. Die Abteilung konzentriert sich auf die Synthese und Charakterisierung von neuen anorganischen Katalysatoren. Besonders interessant sind für die Forscher Materialien mit einer großen Oberfläche, denn an der Oberfläche eines Feststoffkatalysators reagieren die Reaktanden miteinander.
Eine große Rolle spielen in diesem Zusammenhang nanostrukturierte Katalysatoren – das sind winzige Reaktionsbeschleuniger mit großer Wirkung. Aktuelle Themen der Abteilung sind beispielsweise die Umwandlung von Biomasse oder die chemische Speicherung von Wasserstoff sowie die Entwicklung neuer Katalysatoren für Brennstoffzellen.
Prof. Ferdi Schüth.

Zur Person
Ferdi Schüth, den viele Mülheimer als Ruhrpreisträger oder von seinen Experimentalvorlesungen in der Freilichtbühne kennen, wurde 1960 in Allagen (Warstein, Deutschland) geboren. Er studierte Chemie und Rechtswissenschaften in Münster, wo er 1988 in Chemie promovierte. Nach einem Aufenthalt als Postdoktorand in der Abteilung für Technische Chemie der University of Minneapolis (USA) arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Mainz, wo er 1995 habilitiert wurde. 1993 verbrachte er einen sechsmonatigen Forschungsaufenthalt an der University of California Santa Barbara. Ab 1995 war er Professor für anorganische Chemie an der Universität Frankfurt, bevor er 1998 als Direktor der Abteilung für Heterogene Katalyse am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim kam. Er wurde unter anderem mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2003) und dem Hamburger Wissenschaftspreis (2011) ausgezeichnet.


Stand: 06.06.2014

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