Archiv-Beitrag vom 07.06.2021Beste Chancen für Auszubildende
Die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsmarkt zeigen deutlich, dass Corona nicht nur Hürden, sondern gerade für Schulabgänger*innen auch Chancen birgt. In Mülheim gibt es dazu eine sehr klare Datenlage: Es sind viel mehr Ausbildungsstellen offen, als Bewerber*innen registriert sind. „Aktuell stehen 584 noch unbesetzte Ausbildungsstellen knapp 370 Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber“ sagt Christiane Artz, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Oberhausen.
Oberbürgermeister Marc Buchholz, dem die Zukunft der jungen Generation ebenso am Herzen liegt wie das Wohl der ortsansässigen Betriebe, appelliert deshalb an die Jugendlichen, sich zeitnah zu bewerben: „Wir wollen, dass Jugendliche in Mülheim richtig durchstarten und erfolgreich sind.“ Gerade im Handwerk gebe es echte Boom-Branchen, die jetzt dringend Auszubildende suchen. Auch die IHK-Mitglieds-Unternehmen suchen händeringend Nachwuchs. Sogar die favorisierten Berufsbilder der Bewerber*innen passen gut zu den offenen Angeboten.
„Die Tendenz der Schüler*innen und ihrer Familien ist mit Blick auf die Unsicherheiten der Pandemie aber eher zurückhaltend“, so Heike Gnilka, Bereichsleiterin im Jobcenter.
Fragen nach den Hygienemaßnahmen, einer gesicherten kontinuierlichen Ausbildung im Betrieb, dem geregelten Berufsschulunterricht und möglicherweise auch der „Corona-Lücken“ im Schulstoff sorgen zurzeit für deutliche Zurückhaltung der jugendlichen Bewerber. Sie gehen lieber weiter zur Schule. Lohnt sich das? Kann sein – aber die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt lohnen sich gerade jetzt auf jeden Fall!
„Der Markt hat sich praktisch umgekehrt – zugunsten der jungen Menschen“, sagt Franz Roggemann, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK zu Essen. „Viele Betriebe im Handel, Dienstleistung und Industrie bieten hervorragende Ausbildungschancen und suchen dringend Bewerber*innen.“ Die Zeiten der Jugendarbeitslosigkeit mit knappen Ausbildungsplätzen und strenger Auslese sind längst Vergangenheit. In den letzten Jahren standen Angebot und Nachfrage in Mülheim bereits in einem ausgewogenen Verhältnis. Jetzt sind die Bewerber*innen noch besser dran.
Was für die Betriebe die Sorge um den Nachwuchs ist, erleichtert den Jugendlichen den Einstieg in den Beruf. Sind jugendliche Bewerber*innen also Corona-Krisengewinner*innen? „Das ist schon möglich, wenn man die Chance nutzt“, sagt Dr. Christian Henke, Geschäftsführer der HWK Düsseldorf und weist auf den Telefonservice der Handwerkskammer hin (siehe Info-Kasten unten).
Auch die Kreishandwerkerschaft vor Ort und die IHK bieten telefonischen Beratungsservice für Interessenten und vermitteln direkt an Ausbildungsbetriebe weiter. „Gerade im Handwerk wird sehr gutes Geld verdient“ weiß Barbara Yeboah, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr, „Nachwuchskräfte werden dringend gebraucht – auch mit der Perspektive der Betriebsübernahme “. Tatsächlich spielt der demografische Wandel den jungen Menschen bei den Aufstiegschancen deutlich in die Hände. Selbständige „Babyboomer“ der 1960er Jahre blicken bereits auf die Rente und brauchen gut ausgebildete Firmennachfolgende.
Beste Aussichten also - für die Azubis von heute und die Chefs von morgen!
Info-Kasten:
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Stand: 07.06.2021
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