Inklusiver Spielplatz am Schloßberg: Erster Entwurf wurde vorgestellt
Im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 soll der Spielplatz am Schloßberg mit Hilfe von Städtebaufördermitteln als inklusiver Spielplatz umgestaltet werden. Der Arbeitskreis „Inklusion auf Mülheimer Spielplätzen“ hat sich die Planung eines Leuchtturmprojektes zur Aufgabe gemacht und die laufende Planung des Schloßbergspielplatzes dafür ausgewählt. Durch den Verein „Rolli Rockers Sprösslinge e.V.“ werden Spenden gesammelt, um die damit verbundenen besonderen Herausforderungen auch finanziell zu ermöglichen.
Der Leitgedanke des inklusiven Ansatzes ist es, dass Kinder mit Behinderungen auf Spielplätzen die Möglichkeit erhalten, gleichberechtigt mit anderen Kindern zu spielen. Das bedeutet nicht, dass alle Spielgeräte für alle Kinder nutzbar sind, sondern dass Spielgeräte angeboten werden für unterschiedliche Interessen, Fähigkeiten und Altersstufen. Durch eine Vielfalt an Spielgeräten wird ein Spielplatz inklusiv.
Entwurf: Berliner Seilfabrik GmbH & Co
Ein erster Entwurf für den neuen Spielplatz am Schloßberg wurde kürzlich in der Bezirksvertretung 3 vorgestellt. So soll ein neues Großspielgerät Rollstuhlfahrende auf eine höher gelegenen Ebene und über Wackelbrücken zu einer Rutschmöglichkeit führen. Drei unterschiedlich hohe Türmen bieten verschiedene Spielelemente mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Dazu zählen auch eine 6,5 Meter hohe Röhrenrutsche, befahrbare Gummiflächen, Seilkletterelemente als Verbindungen und Aufstiege zu den Türmen und Motorikwände mit akustischen, optischen und taktilen Reizen. Farblich unterscheidbare Türme sorgen die räumliche Orientierung seheingeschränkter Kinder. Ein spezielles Farbkonzept weitet diese Idee auf den übrigen Spielplatzbereich aus. Die Farbe Rot steht dabei für Übergangs- und Verbindungselemente. Dynamik und Bewegung werden durch die Farbe Blau und Bereiche der Erholung durch grüne Elemente symbolisiert. Das gemeinsame Schaukelerlebnis soll durch unterschiedliche Varianten ermöglichet werden: Auf einer Partnerschaukel kann man sich gegenübersitzend gegenseitig unterstützen. Eine Schale bietet mehr Halt im Rumpfbereich. Für das gemeinsame Spielen und das Erlebnis von Geborgenheit soll eine Nestschaukel hinzugefügt werden.
Das vorhandene Spielgebüsch im Norden des kleinen Parks wird um einen barrierefreien Bereich mit Sinneserfahrungsangeboten erweitert.
Der Ruhrtalradweg soll auf einer eigenen Trasse am Spielbereich vorbeigeführt werden, um Konflikte zwischen Radfahrenden und spielenden Kindern zu entschärfen. An den Spielplatzeingängen sollen sich die Wege zu kleinen Plätzen aufweiten und Räume als Treff- und Orientierungspunkte bilden. Fahrradabstellbereiche bieten hier auch Abschließmöglichkeiten für Kinder- und Lastenfahrräder.
Ein Herzenswunsch bei der Neugestaltung des Spielplatzes am Schloßberg ist ein inklusives Karussell, auf welchem Rollstuhlfahrende in das gemeinsame Spiel einbezogen werden und das Gefühl des Drehens erleben können. Eine spezielle Bügelvorrichtung ermöglicht durch Senken oder Anheben selbst zu bestimmen, wann gebremst oder gedreht wird. Eine besondere Herausforderung stellt auch das Großspielgerät dar. Es wird „Custom Made“ (deutsch: maßangefertigt) auf die besonderen Anforderungen zugeschnitten. Kostentechnisch und konstruktiv befindet sich das beauftragte Planungsbüro „Hoff & Koch“ dabei noch in der Entwicklungsphase. Bis zum Jahresende soll die Planung abgeschlossen sein, sodass im Jahr 2025 mit der Auftragsvergabe für die Bauausführung begonnen werden kann.
Kontakt
Stand: 13.09.2024
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