Archiv-Beitrag vom 16.04.2020Mülheimer Immobilienmarkt attraktiv wie in den Vorjahren

Archiv-Beitrag vom 16.04.2020Mülheimer Immobilienmarkt attraktiv wie in den Vorjahren

Preise in 2019 weiter um rund 5 bis 10 % gestiegen!

Nach Auswertung aller Immobilien- und Grundstückskaufverträge des Jahres 2019 hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in seinen Frühjahrssitzungen vom 7. Feburar und 26. März 2020 folgende Bilanz gezogen:
Für das Jahr 2019 sind insgesamt 1.660 Käufe für bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Wohnungs- und Teileigentum registriert worden. Im Vergleich zum Vorjahr 2018 mit 1.688 Käufen ist die Zahl der Verträge um rund 2 % gefallen.

Fotoauszug aus einem Monopolyspiel, Straßen mit Häusern. Infos rund um das Thema Wohnen. - Pixabay

Eine Untersuchung der verschiedenen Immobilienteilmärkte ergibt folgendes Bild:

Unbebaute Baugrundstücke

Die Anzahl der verkauften unbebauten Baugrundstücke ist im Vergleich zum Vorjahr um circa 13 % gestiegen (75 Bauplatzverkäufe in 2018 auf 85 Fälle in 2019). Da weiter der Bedarf an Baugrundstücken hoch ist, werden wie schon in den Jahren zuvor für selbstgenutzte Objekte wie Ein- und Zweifamilienhäuser als auch für Renditeobjekte (Mehrfamilienhäuser), weiterhin vermehrt bebaute Grundstücke gekauft, die dann durch einen Abbruch einen Neubau ermöglichen. So kommen etwa 50 % aller Kaufverträge im Teilmarkt „Unbebaut Wohnbauland“ zu Stande.
„Diese Entwicklung zeigt, dass Baugrundstücke in Mülheim an der Ruhr knapp sind. Der Kauf von bebauten Grundstücken und Abriss der Altobjekte ist im Grundsatz immer begrüßenswert“, so Matthias Lincke, Vorsitzender des Mülheimer Gutachterausschusses. „In vorhandenen Infrastrukturen werden Flächen mit älteren Gebäuden und energetisch schlechten Bauausführungen abgerissen und das Grundstück wird optimaler bebaut, so dass andere Freiflächen nicht in Anspruch genommen werden müssen.“  

Moderate Steigerungen:

Die untersuchten Kaufpreise aus 2019 setzen den erkennbaren Trend der Vorjahre zu Preissteigerungen im Stadtgebiet fort. 
Daher hat der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte in Abhängigkeit von den Wohnlagen für Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke um 10 Euro/Quadratmeter (m²) bis 30 Euro/m² und für den Geschosswohnungsbau um 20 Euro/m² bis 40 Euro/m² angehoben. 

Zonale Bodenrichtwerte in der Innenstadt 

Die Bodenrichtwerte in den Geschäftslagen der Mülheimer Innenstadt bleiben unverändert. 
Die neuen Bodenrichtwerte zum Stand 1. Januar 2020 sind unter www.boris.nrw.de kostenfrei einzusehen.

Höherer Umsatz bei deutlich zurückgehendem Flächenumsatz:

Bebaute Grundstücke 

Die Gesamtanzahl der Käufe von bebauten Grundstücken ist im Vergleich zum Vorjahr um circa 5 % gestiegen (705  Kauffälle in 2018 gegenüber 744 Fällen in 2019). Der Flächenumsatz ist von 113,17 Hektar in 2018 auf 74,74 Hektar in 2019 gefallen. Trotz des Rückgangs beim Flächenumsatz von rund 34 % ist der Jahresumsatz um rund 36 % gestiegen (314,71 Millionen in 2018 gegenüber 429,08 Millionen in 2019). 
„Der Anstieg des Jahresumsatzes trotz gesunkener Kauffälle und deutlich gesunkenem Flächenumsatz liegt darin begründet, dass die Kaufpreise für bebaute Grundstücke, wie in den Jahren zuvor, auch 2019 wieder gestiegen sind. Bei den Auswertungen der Kaufverträge für gebrauchte freistehende Einfamilienhäuser konnte festgestellt werden, dass 2019 bis zu 40 % mehr bezahlt wurde, als noch 2012“, so Angela Lülf, Geschäftsführerin des Gutachterausschusses. 

Diagramm Umsätze bebauter Grundstücke in 2019 - Gutachterausschuss

War bei neuerstellten, schüsselfertigen Einfamilienhäusern in 2018 ein etwa 55-prozentiger Anstieg zum Vorjahr zu verzeichnen (85 veräußerte Objekte), so sank die Anzahl der veräußerten Objekte  2019 auf 48 und damit um etwa 44 %.
Durchschnittliche Kaufpreise für in 2019 neu erstellte Doppelhaushälften und Reihenendhäuser liegen zwischen 343.000 Euro und 580.000 Euro.

Für eine neue Eigentumswohnung in einer guten Mülheimer Wohnlage werden mittlerweile rund 3700 Euro je Quadratmeter gezahlt!

Wohnungseigentum

Die Zahl der verkauften Wohnungs- und Teileigentumseinheiten ist zum Vorjahr leicht gefallen (818 Kauffälle in 2018 gegenüber 747 Fällen in 2019). Die Kaufpreise für Wohnungsweiterverkäufe sind unabhängig von der Lage im Vergleich zu 2018 leicht gestiegen. 
Für neu errichtete Eigentumswohnungen (Erstverkäufe) war ein deutlicher Anstieg der Kaufpreise in guten Lagen zu verzeichnen. Die durchschnittlichen Preise für neuwertige Eigentumswohnungen (Erstverkäufe) liegen zwischen 3.200 Euro je Quadratmeter Wohnfläche in mittleren Wohnlagen (2.900 Euro in 2018) und 3.700 Euro je Quadratmeter Wohnfläche in guten Wohnlagen (3.350 Euro in 2018). „Luxuriös und hochwertig ausgestattete Wohnungen in repräsentativen Gebäuden und bevorzugten Wohnlagen erzielen noch deutlich höhere Preise. In Einzelfällen werden für solche Objekte über 4.500 Euro pro Quadratmeter gezahlt.“, weiß Lülf.

„Wir sind alle sehr gespannt wie der Grundstücksmarktbericht in einem Jahr ausfallen wird.“, so Lülf weiter, „Inwieweit sich die Corona-Krise auf die Ertragsimmobilien auswirkt und ob weitere Immobilienbereiche Veränderungen spüren werden.“
„Eins bleibt aber nach wie vor bestehen“, ergänzt Matthias Lincke, „Mülheim an der Ruhr ist eine hochattraktive Wohnadresse und die Stadtfläche vergrößert sich nicht.“
Alle weiteren vom Gutachterausschuss erstellten Analysen zum Grundstücksmarkt sind im Grundstücksmarktbericht 2020 veröffentlicht, der unter www.boris.nrw.de kostenfrei eingesehen und als Gesamtausgabe heruntergeladen werden kann. 

Internetnutzende können sich unter der Adresse www.gars.nrw.de über die Aufgaben und Veröffentlichungen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte informieren. Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses ist im Technischen Rathaus, Zimmer 17.11 bis 17.24, persönlich erreichbar.

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Stand: 24.04.2020

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