Archiv-Beitrag vom 12.10.2020Verleihung des Corona-Innovationspreises für bürgerschaftliches Engagement

Archiv-Beitrag vom 12.10.2020Verleihung des Corona-Innovationspreises für bürgerschaftliches Engagement

"Alle haben gewonnen!"

Die Mülheimer Bürgerstiftung hat im Juni diesen Jahres einen "Innovationspreis für Hilfe und Krisenbewältigung" ausgeschrieben, um Bürgerinnen und Bürger auszeichnen, die sich in der Corona-Krise mit sozialem Engagement hervorgetan haben. Zahlreiche Bewerbungen sind bis Ende August dazu eingegangen. Die Jury hatte es nicht leicht mit ihrer Entscheidung. Den Corona-Innovationspreis in Höhe von 3000 Euro teilen sich daher zwei Gewinnerinnen. Beide haben sich tolle Projekte ausgedacht.

Die Schulsozialarbeiterinnen Kirsten Heer (vorne links) von der Astrid-Lindgren Schule und Doris Wischermann von der Brüder-Grimm-Schule (vorne rechts) mit Lubo Grimm - einer Drachenfigur als Handpuppe - erhielten in der Freilichtbühne den Innovationspreis der Bürgerstiftung für soziales Engagement in der Corona-Krise. Im Hintergrund: (von links) Prof. Dr. Harald Karutz, Patrick Marx (Vorsitzender Mülheimer Bürgerstiftung), Anke Dieberg-Hemmerle (Vorstand Bürgerstiftung) und Krisenstableiter Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort. - Harald KarutzDie Schulsozialarbeiterinnen Kirsten Heer (vorne links) von der Astrid-Lindgren Schule und Doris Wischermann von der Brüder-Grimm-Schule (vorne rechts) mit "Lubo Grimm" - einer Drachenfigur - erhielten in der Freilichtbühne den Innovationspreis der Bürgerstiftung für soziales Engagement in der Corona-Krise. Im Hintergrund: (von links) Prof. Dr. Harald Karutz, Patrick Marx (Vorsitzender Mülheimer Bürgerstiftung), Anke Dieberg-Hemmerle (Vorstand Mülheimer Bürgerstiftung) und Krisenstabsleiter Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort. (Quelle/Autor: Harald Karutz)

Zahlreiche Mülheimerinnen und Mülheimer haben bewiesen, dass man auch an einer Krise menschlich wachsen kann und sich aktiv für ihre Mitmenschen in der Lockdown-Zeit eingesetzt. Am Dienstag, 7. Oktober zeichnete sie die Bürgerstiftung für ihr soziales Engagement mit dem Corona-Innovationspreis aus.

Der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Patrick Marx, dankte allen 18 Nominierten, denn "sie haben in schwierigen Zeiten etwas getan, was nicht alltäglich ist. Danke, dass Sie aktiv geworden sind". Für ihn seien sie daher alle Gewinnerinnen und Gewinner.
"Wir haben in Mülheim sehen können, wie sich Menschen von Beginn der Corona-Krise an in ganz besonderer Weise für andere engagiert haben. Und uns war es wichtig, diese Menschen in den Vordergrund zu rücken," sagte auch Jurymitglied Prof. Dr. Harald Karutz.

Leicht hatte es die Jury, die den Innovationspreis zum ersten Mal vergab, nicht und so fiel die Entscheidung so knapp aus, dass sie sich entschloss, den mit 3000 Euro dotierten Preis aufzuteilen. Er geht jeweils zur Hälfte an die Brüder-Grimm-Schule Styrum und an die Astrid Lindgren-Schule in Dümpten.

Für die Bewertung des Engagements zählten Kreativität, Aufwand, erzielte Wirkung, Nachhaltigkeit und die jeweilige Zielgruppe. In diesem Fall die Kinder. 
Denn Kinder seien „uns deshalb so wichtig, weil sie ganz besonders verletzlich sind“, betonte Harald Karutz in seiner Laudatio. Er ist Diplom-Pädagoge und leitet das psychosoziale Krisenmanagement bei der Mülheimer Feuerwehr. Karutz hatte die Idee zu dem Corona-Innovationspreis. Er filtert und analysiert seit März in der Corona-Krise die Stimmungen der Bürgerinnen und Bürger aus den sozialen Netzwerken, um auf sie zu reagieren. Im Anschluss verfasst Karutz einen Bericht an den Krisenstab – und in einer dieser Berichte schlug er vor, etwas Positives auf die Reise zu schicken. Das traf auf "offene Ohren" bei Krisenstabsleiter Dr. Frank Steinfort, der den Kontakt zur Bürgerstiftung herstellte. Der Rest ist Geschichte...

„Lubo Grimm News“ und "Heldi" halfen Kindern durch den Lockdown

Bei seinen Analysen habe sich schnell gezeigt, "wie sehr Freunde vermisst werden, dass der gewohnte, vertraute Schulalltag doch ganz schön fehlt", so Karutz. Die Brüder-Grimm-Schule und ihre Schulsozialarbeiterin Doris Wischermann hielten in der schulfreien Corona-Zeit intensiv den Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern, indem sie täglich die „Lubo Grimm News“ veröffentlichten. Das außerirdische Drachenwesen vermittelte kindgerechte Infos, animierte zu Mitmach- und Bastelaktionen, gab Lerntipps und Anregungen für Sportübungen. Zudem bot die Schule eine telefonische Kindersprechstunde an.

An der Astrid-Lindgren Schule entwickelte die Schulsozialarbeiterin Kirsten Heer mit ihren Kolleginnen und Kollegen den Superhelden „Heldi“. In selbst geschriebenen Geschichten erklärt Heldi etwa Corona und Abstandsregeln und gibt kindgerechte Tipps in Krisensituationen. "Heldi hilft Kindern dabei, über die eigene Befindlichkeit zu sprechen, er ist innovativ, durchdacht und liebevoll bis ins kleinste Detail ausgearbeitet", lobte die Jury.

Hohes Engagement aller Nominierten

"Letztlich steht der Preis symbolisch aber für alle engagierten Menschen, von denen wir in Mülheim wissen und denen wir als Stadt und Bürgerstiftung von ganzem Herzen dankbar sind. Wir wünschen uns, dass unser Preis den Fokus auf die Hilfe lenkt, auf das Gute und Wertvolle, das sich auch und gerade in Krisen zeigt“, unterstrich Harald Karutz das hohe Engagement aller Nominierten in seiner Laudatio.
"Als Zeitungen noch viel über „Klopapier-Plünderer“ berichtet haben - die es sicherlich auch gegeben hat -, waren andere längst unterwegs, um sich bei den Nachbarinnen und Nachbarn zu erkundigen, wie es ihnen geht, um Einkäufe zu erledigen, Masken zu nähen und vieles andere mehr. So hat die Krise unglaublich viel Gutes möglich gemacht und offenbar Kräfte freigesetzt, die wir dringend brauchen und die für die gesamte Stadtgesellschaft unendlich wertvoll sind."

Alle Nominierten erhielten eine Urkunde von der Jury – als Dank und Anerkennung für ihr beeindruckendes Engagement. "Dafür, dass Sie sind, wie sie sind – und als Ermutigung, genau so weiter zu machen und sich auch weiterhin in dieser Art und Weise für Mitmenschen einzusetzen. Wir bedanken uns bei Ihnen allen sehr, sehr herzlich und wünschen Ihnen weiterhin alles Gute!"

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Stand: 12.10.2020

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