Archiv-Beitrag vom 06.02.2020Verstärkung für den Klimaschutz

Archiv-Beitrag vom 06.02.2020Verstärkung für den Klimaschutz

Für die Umsetzung des Energetischen Stadtentwicklungsplans wurden zwei Klimaschutzmanager eingestellt. Zahlreiche Fördermaßnahmen sollen Schwung in die energetische Gebäudesanierung bringen.

Viele Aufgaben umfassen die aktuellen Themen Klimaschutz und Klimaanpassung in der Stadt Mülheim. Mobilitätskonzept, Erneuerbare Energien, Energetische Gebäudesanierung sind nur ein Teil der Aufgabenfelder, um die sich die Stabsstelle für Klimaschutz und Klimaanpassung kümmert. Mülheim hat in den letzten Jahren bereits viele Projekte auf den Weg gebracht und wird zahlreiche weitere Aktivitäten folgen lassen.
Damit dies auch mit Zielstrebigkeit weitergeführt werden kann, wurde die Stabsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung unter der Leitung von Ulrike Marx um zwei Klimaschutzmanager verstärkt.

Die Klimaschutzmanager Anne Gerlings und Simon Temmesfeld verstärken die Stabsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung unter der Leitung von Ulrike Marx (mitte). Technisches Rathaus. 05.02.2020 Foto: Walter Schernstein - Walter Schernstein

Die Klimaschutzmanager Anne Gerlings und Simon Temmesfeld verstärken die Stabsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung unter der Leitung von Ulrike Marx (mitte).

Foto: Walter Schernstein

Simon Temmesfeld und Anne Gerlings möchten viele Projekte in Mülheim gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern anstoßen. Daher legen sie einen großen Fokus auf Veranstaltungen und Projekte, bei denen der Dialog und die Informationen groß geschrieben wird. „Wir möchten das Interesse in Mülheim wecken, dass jeder in dieser Stadt durch seine Aktivitäten in Richtung Klimaschutz Teil der Energiewende sein kann. Ohne die Bürgerinnen und Bürger sind unsere Ziele zur Klimaneutralität auch nicht zu schaffen,“ beschreibt Anne Gerlings einen Teil ihrer Aufgabe als Klimaschutzmanagerin.

Im Bereich der energetischen Sanierung von Gebäuden werden große Anstrengungen unternommen, um die ehrgeizigen Ziele für die Stadt zu erreichen. Hier ist man auf die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. „Ein Haus energetisch zu sanieren reduziert die Energiekosten und steigert langfristig  den Wohnkomfort und den Immobilienwert. Wir möchten mit unseren Beratungsangeboten in Form von Vor-Ort-Besuchen oder Energiesprechstunden dem Bürger, der Bürgerin die Vielzahl an baulichen und technischen Möglichkeiten beim Thema Gebäudesanierung näher bringen“ erläutert  Anne Gerlings. Dabei gibt es mittlerweile zahlreiche Fördermöglichkeiten, um die Umbaumaßnahmen zu realisieren.
In Berlin hat der Bundesrat kürzlich das überarbeitete Klimapaket verabschiedet. Damit einhergehen weitreichende Änderungen für Hausbesitzer. Die Energiekosten unsanierter Gebäude mit fossilen Heizungen werden zukünftig steigen und gleichzeitig sinken diese Kosten für gedämmte Häuser, die erneuerbare Energien nutzen. „Konkret bedeutet das, dass sich bei Gas- oder Öl-Heizungen die Energiekosten durch den geplanten CO²-Preis ab 2021 deutlich erhöhen werden“, so Klimaschutzmanagerin Anne Gerlings. Bei einem jährlichen Verbrauch von 3.000 Liter Heizöl beträgt der Zuschlag bis 2025 insgesamt rund 1.800 Euro. Weitere Preissteigerungen sind angekündigt.
Diese Mehrkosten können aber vermieden werden, wenn das Haus energieeffizient saniert und zukünftig mit erneuerbaren Energien beheizt wird oder die Beheizung durch erneuerbare Energien unterstützt wird. Damit diese Investitionsentscheidung leichter gefällt werden kann, wurde in Berlin die staatliche Förderung außergewöhnlich aufgestockt. Im günstigsten Fall, beim Umstieg auf eine Heizung mit regenerativer Energie, kann es für den Austausch der Heizung eine Förderung von 45 % durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle geben. Das bedeutet nichts anderes, als dass fast die Hälfte der Kosten übernommen wird.
Verbesserte Förderung gibt es seit neuestem auch für die Dämmung Ihres Hauses. Denn oftmals ist es sinnvoll, zuerst den Energieverbrauch zu reduzieren, bevor über neue Technik im Heizungskeller nachgedacht wird: 20 statt wie bisher 10 Prozent können nun als direkter Zuschuss der KfW-Bank fließen.
Auch neu ist die steuerliche Absetzbarkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen: Private Eigentümer, die jetzt ihre Heizungsanlage erneuern, eine Lüftungsanlage einbauen, ihr Haus dämmen oder energieeffiziente Fenster einsetzen lassen, können 20 Prozent von bis zu 200.000 Euro Sanierungskosten über einen Zeitraum von drei Jahren von ihrer Steuerschuld abziehen. Gerlings weiter: „Sanierungsentscheidungen müssen jetzt aber nicht übers Knie gebrochen werden. Die Regelung gilt sicher bis 2029.“ Damit die richtige Sanierungsmaßnahme durchgeführt wird, rät Gerlings zu einer individuellen Energieberatung. Auch diese Kosten können zu 50 Prozent von der Steuerschuld abgezogen werden.
Um die Mülheimer Bürgerinnen und Bürger über die Fördermöglichkeiten zu informieren, stehen unsere Experten mit wertvollen Tipps beiseite. Die Stadt Mülheim bietet eine  monatlich stattfindende Energiesprechstunde immer am ersten Donnerstag im Monat an. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich kostenlos von unabhängigen Experten zu allen Themen der energetischen Gebäudesanierung und deren Förderung beraten lassen. Geplant sind zudem Vorträge zu speziellen Themen wie zum Beispiel die verschiedenen Förderungsmöglichkeiten bei der Gebäudesanierung und Informationen rund um die richtige Dämmung. 
Gleichzeitig wird Simon Temmesfeld sich um die stadtweite Kampagne zur Solarenergienutzung kümmern. Die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Vorteile einer Sonnenstrom-Photovoltaik-Anlage liegen klar auf der Hand: Sauberer, günstiger Strom durch kostenlose Sonnenenergie. Die Investition kann sich in eine Sonnenstrom-Anlage schon nach 8 bis 10 Jahren von selbst bezahlen. Und nur mit der Beteiligung der Mülheimer Bürger bei der Produktion von klimafreundlichem Strom aus Sonnenenergie können wir dem Ziel der Klimaneutralität näher kommen.

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Stand: 06.02.2020

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