Archiv-Beitrag vom 29.10.2021Mit dem Projekt "Heat Region" in die Klimaneutralität

Archiv-Beitrag vom 29.10.2021Mit dem Projekt "Heat Region" in die Klimaneutralität

Die Stadt Mülheim an der Ruhr strebt an, in 2035 klimaneutral zu sein. Dazu sind in den Sektoren Wärme, Strom und Verkehr Maßnahmen zur Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und Dekarbonisierung notwendig. „Insbesondere der Wärmesektor bietet hier enorme Potenziale“, so Oberbürgermeister Marc Buchholz. „Ein möglicher Ansatz ist die CO2-Reduzierung in industriellen und gewerblichen Produktionsprozessen. Fokus der Stadt sind im Rahmen des Projektes „Mülheim Heat“ die Produkte Wärme und Kälte, die mittels einer Hochtemperatur-Wärmepumpe erzeugt werden. Diese Technik bietet vor dem Hintergrund steigender Energiepreise ein bislang (noch) unterschätztes wirtschaftliches Potenzial und trägt zur Reduktion der Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen in der Region bei. Darüber hinaus werden durch den Einsatz von Wärmepumpen regenerative Energiequellen genutzt. Diese strategische Richtung ist eine ganz besondere in der Region Rhein-Ruhr.“ 

Mit dem Projekt Heat Region in die Klimaneutralität: Siemens Energy und Stadt gehen Partnerschaft ein, um dem Ziel näher zu kommen,in 2035 klimaneutral zu sein. (von links) Projektleiter Michael Kretschmer (Siemens Energy - SE), SE-Standortleiter Nevzat Oezcan, Oberbürgermeister Marc Buchholz und der Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wirtschaftsförderung, Felix Blasch. - Walter Schernstein"Heat Region": Siemens Energy und Stadt gehen Partnerschaft ein, um dem Ziel näher zu kommen, in 2035 klimaneutral zu sein. (von links) Projektleiter Michael Kretschmer (Siemens Energy - SE), SE-Standortleiter Nevzat Oezcan, Oberbürgermeister Marc Buchholz und der Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wirtschaftsförderung, Felix Blasch.

Fotos: Walter Schernstein

Zum Hintergrund:

Die Idee hinter „Heat Region“ ist, Industrie- und Gewerbebetrieben zukünftig eine innovative CO2-arme Wärmebereitstellung in Kooperation mit einem technischen Partner, der über das erforderliche Know-how verfügt, anzubieten. Im Projekt soll ein neuer Wärme- (und Kälte-)Anwendungsstandard in Mülheim an der Ruhr unter dem Label „MHeat“ entwickelt und erprobt werden, um diesen später unter dem Label „Heat Region“ auf andere Kommunen, Gewerbegebiete und Quartiere zu übertragen. Das Projekt ist ein wertvoller Hebel zur Reduktion der Energiekosten – hier insbesondere der Preise für Primärenergieträger und CO2-Zertifikate – und bei der Bewältigung der Energiewende im Rahmen der Dekarbonisierung industrieller Prozesse.
„Der klimagerechte Umbau der Industrie gelingt nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Hoch innovative Projekte wie „Heat Region", bei dem die Stadt Mülheim an der Ruhr und Siemens Energy eng zusammenarbeiten, haben Modellcharakter und weisen den Weg in eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft. Darüber hinaus kann die Unterstützung durch strategische Partner insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen einen wichtigen Beitrag leisten, CO2-arme Wärmetechnologien schnell und auf breiter Basis in die Anwendung zu bringen“, sagte Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Videobotschaft von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart:

Mit dem Aufruf des Videos wird eine Verbindung zu youtube.com aufgebaut.

„Beim Austausch mit lokalen Partnern stießen wir bei Siemens Energy Mülheim auf sehr reges Interesse und große Erfahrungen im Bereich komplexer technischer Lösungen, insbesondere im Bereich der Energiewendetechnologien. Daher wird die Stadt Mülheim an der Ruhr mit Siemens Energy als Ankerpartner im Modellgebiet Rhein-Ruhr-Hafen eine moderne innovative Wärmelösung pilotieren wollen, um die Herausforderungen Klimawandel, Energiewende und CO2-Reduzierung umzusetzen“, so Buchholz. „Der neue partnerschaftliche Ansatz zwischen Unternehmen und der Stadt Mülheim an der Ruhr soll unter dem Projekt „MHeat“ (zu lesen „Mülheim Heat“) zusammen mit industriellen Anwendern zu einer schnellen und nachhaltigen Senkung des CO2-Ausstoßes mittels dekarbonisierter Wärmetechnologie unter anderem aus dem Hause Siemens Energy führen“, erläutert Marc Buchholz. Die Stadt Mülheim an der Ruhr will mit diesem Ansatz schnelle Lösungen pilotieren, die auf andere Kommunen und Unternehmen übertragbar sind. Ein weiterer Aspekt sei die Stärkung und der Ausbau der Wertschöpfung, industrieller Arbeitsplätze sowie die Standortstärkung mittelständischer und großer Betriebe durch die Senkung von Energiekosten, so der OB.

Mit dem Projekt Heat Region in die Klimaneutralität: Siemens Energy und Stadt gehen Partnerschaft ein, um dem Ziel näher zu kommen,in 2035 klimaneutral zu sein. Das Gebäude der Siemens Energy (SE) in Mülheim an der Ruhr. - Walter SchernsteinDas Gebäude der Siemens Energy Mülheim im Rhein-Ruhr-Hafen an der Rheinstraße 100, 45478 Mülheim an der Ruhr.
 
Die Stadt Mülheim und Siemens Energy (Technologieentwickler und -anbieter) haben erste Gespräche mit einem Energie-Großverbraucher im Hafengebiet geführt. Ausgehend von einer Umstellung auf CO2-arme Prozesswärme im Rahmen des Pilotprojektes soll der Grundstein für ein Wärme- und Kältenetz im Industriegebiet Rhein-Ruhr-Hafen der Stadt Mülheim an der Ruhr gelegt und weitere Betriebe angeschlossen werden. 

Ziel ist es, neben einer signifikanten CO2-Einsparung vor allem die Wettbewerbsfähigkeit ansässiger Firmen auszubauen und die neue Technologie wirtschaftlich durch Integration weiterer Partner zur Marktreife zu bringen. Die aktuelle Situation zeigt deutlich, dass zunehmend stark schwankende Preise für fossile Energie eine wesentliche Herausforderung für energieintensive Unternehmen der Region darstellen. Eine entsprechend sichere dekarbonisierte Wärme- beziehungsweise Kälteversorgung stellt für entsprechende Unternehmen zukünftig einen wirtschaftlich entscheidenden Standortvorteil für die Region dar. 

Hierin wird ein erhebliches Potenzial zur Sicherung des Industriestandortes Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland gesehen. Mit dieser Lösung bewegt sich Nordrhein-Westfalen von der Erzeugung der Wärme durch Kohle, die die Region erfolgreich gemacht und geprägt hat, zur nachhaltigen CO2-freien Wärmeerzeugung der Zukunft, die die Region zum Erfolgsmodel der Zukunft werden lässt. Erklärtes Projektziel ist es, spätestens bis zum Jahr 2025 die Energiekosten im Modellgebiet Rhein-Ruhr-Hafen nachhaltig zu senken und den CO2-Ausstoß erheblich zu reduzieren.

Die Folienpräsentationen zur Projektvorstellung von Siemens Energy und Stadt Mülheim an der Ruhr sind als pdf-Dateien beigefügt.

Aufbau einer Plattform: Gründung einer städtischen Projektgesellschaft in 2022

Parallel zu „HEAT Region/MHeat“ soll unter „decarbM“ eine Plattform aufgebaut werden, die derartige Wärme- und Kälteanwendungen in den Markt ausrollt und den Unternehmen, insbesondere dem Mittelstand, bei der Implementierung beratend zur Seite steht. Zu diesem Zweck wird im Jahr 2022 unter Führung der Stadt Mülheim an der Ruhr eine Projektgesellschaft gegründet. Einer der strategischen Partner in dieser Projektgesellschaft wird Siemens Energy sein. 

Durch die Energiewende und die dadurch bedingte Transformation der Energiemärkte befindet sich Siemens Energy, insbesondere der Standort Mülheim, derzeit selbst in einer Phase der Transformation. Ziel ist es, das am meisten geschätzte Energietechnologieunternehmen der Welt zu werden. Der Standort Mülheim fokussiert sich neben der Stabilisierung des derzeit bestehenden Geschäftes in besonderem Maße auf Lösungen, die auch den Kundinnen und Kunden hilft, die Transformation zu meistern. Neben Anwendungen mit rotierenden Maschinen zur Netzstabilisierung und der Produktion von Elektrolyseuren zur Erzeugung grünen Wasserstoffs ist ein weiteres wichtiges neues Geschäftsgebiet die dekarbonisierte Wärmeanwendung. Zusammen im Verbund mit dem Siemens-Energy-Werk in der direkten Nachbarschaft in Duisburg wird an innovativen, effizienten großtechnischen Lösungen gearbeitet.

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Stand: 02.11.2021

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