Archiv-Beitrag vom 29.03.2019Schülersprechstunde mit OB Scholten am 22. März an der Realschule Stadtmitte

Archiv-Beitrag vom 29.03.2019Schülersprechstunde mit OB Scholten am 22. März an der Realschule Stadtmitte

"Ich selbst war auch mal Schüler an der Realschule Stadtmitte", erinnerte sich der Oberbürgermeister bei seinem Besuch.

Einen „lockeren“ Einstieg in die Veranstaltung gestaltete Thomas Kretzschmar, der als Fachlehrer mit seinen rund 40 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 die Veranstaltung vorbereitet hatte, durch einige kurze „Steckbrief-Fragen“ an das Stadtoberhaupt. Auf diese Weise erfuhren die Jugendlichen zunächst so einiges über den damaligen Schüler Ulrich Scholten, wie z.B. dessen favorisiertes Unterrichtsfach (Philosophie), den damaligen Lieblingslehrer und auch, dass ein besonderes Schulfest zu den Momenten gehört, an die er gerne zurückdenkt.

Schülersprechstunde. Oberbürgermeister Ulrich Scholten spricht mit Schülerinnen und Schülern der Realschule Stadtmitte. 22.03.2019 Foto: Walter Schernstein - Walter Schernstein

Fotos: Walter Schernstein

Die persönliche Nachfrage, warum er in die Politik gegangen sei, gab Ulrich Scholten die Gelegenheit, über sein bereits in jungen Jahren vorhandenes politisches Interesse und Engagement zu sprechen, welches – auch geprägt durch Persönlichkeiten wie Willy Brandt und Helmut Schmidt – dazu geführt habe, dass er bereits mit 16 Jahren in die SPD eingetreten sei. Die Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Mülheim habe ihn schließlich bewogen, nach langjähriger Tätigkeit im Rat der Stadt für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren. Das Engagement vor Ort und der Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern sei es, was ihn antreibe, so Scholten.

Schuldensituation und Stärkungspakt

Basierend auf der aktuellen Diskussion um die Grundsteuererhöhung interessierte die Jugendlichen zunächst, ob und wie die Entschuldung der Stadt Mülheim an der Ruhr gelingen könne. Ulrich Scholten erläuterte ihnen hierzu, dass die Stadt diese Mammutaufgabe aus „eigener Kraft“ sicher nicht schaffen könne, weswegen verschiedene Handlungsansätze verfolgt würden. Zu nennen sei hier neben den Aktivitäten des Aktionsbündnisses „Für die Würde unsere Städte“ und intensiven Gesprächen mit Land und Bund insbesondere der sogenannte „Stärkungspakt Stadtfinanzen“. Hier verpflichte sich die Kommune zur Einhaltung von Einsparvorgaben und erhalte im Gegenzug finanzielle Unterstützung. Auf die Nachfrage eines Schülers, wer denn besonders unter den Schulden der Stadt Mülheim an der Ruhr leide, konnte der Oberbürgermeister dann direkt ergänzen, dass die beschriebenen Einsparvorgaben im Rahmen des Stärkungspaktes zur Folge hätten, dass viele der notwendigen Sanierungsmaßnahmen (Schulgebäude, Turnhallen, Straßenverkehr, etc.) nur streng nach einer Prioritätenliste abgearbeitet werden könnten. Letztlich würden daher, da kaum noch Handlungsspielräume vorhanden seien, alle Bürgerinnen und Bürger die Auswirkungen der derzeitigen Haushaltslage zu spüren bekommen. Die sich anlässlich der Erhöhung der Grundsteuer gegründete Initiative „AufRuhr“ sammele derzeit unter dem Stichwort „Sparfüchse“ Vorschläge, wie weitere Einsparungsmaßnahmen aus Sicht der Bürger aussehen könnten.

Schülersprechstunde. Oberbürgermeister Ulrich Scholten spricht mit Schülerinnen und Schülern der Realschule Stadtmitte. 22.03.2019 Foto: Walter Schernstein - Walter Schernstein

ÖPNV

Wie schon in den vorherigen Schülersprechstunden war den Jugendlichen auch an der Realschule Stadtmitte das Thema Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ein wichtiges Anliegen. Als regelmäßige Nutzer schilderten die Jugendlichen ihre täglichen Erfahrungen bei der Nutzung von Bussen und Bahnen. Insbesondere gäbe es Probleme in Hinblick auf die Taktfrequenzen sowie auch die Verlässlichkeit des Fahrplans. Auf den Linien der 110 und der 104 käme es regelmäßig zu Verspätungen, so dass Anschlussverbindungen, wie die an der Haltestelle „Hauptfriedhof“ nicht erreicht würden. Auch der Wegfall einer Buslinie im Rumbachtal, so eine Schülerin, reduziere das Angebot auf eine nur noch einmal stündliche Busverbindung, was in Hinblick auf ihren Unterrichtsbeginn dazu führe, dass sie entweder zu spät oder eine Dreiviertelstunde zu früh die Schule erreiche. Ulrich Scholten berichtete, dass die Gründung der neuen Gesellschaft „Ruhrbahn“ (ehemals „MVG“ und „EVAG“) für ihn sicher zu den „besonderen“ Projekten seiner bisherigen Amtszeit zähle, von dem er sich für die Zukunft mehr Mobilität und Zuverlässigkeit verspreche. Diese Entwicklungen bräuchten jedoch Zeit, da es neben einer – möglichst auch aus ökologischen Gesichtspunkten – nachhaltigen Mobilität auch darum ginge, das Angebot weiterhin bezahlbar zu gestalten. Das Stadtoberhaupt schlug vor, das Thema ÖPNV gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sowie einem Vertreter/einer Vertreterin der Ruhrbahn noch einmal in einem gesonderten Gesprächstermin aufzugreifen. 

„Fragen-Blitzlicht“

Um allen Jugendlichen die Gelegenheit zu geben, mit der eigenen Frage noch „zum Zug“ zu kommen, schlug Thomas Kretzschmar zum Ausklang der Veranstaltung ein kurzes Fragen-Blitzlicht vor. Auf alle Fragen in dieser Abschlussrunde antworte Ulrich Scholten wie verabredet kurz und knapp und zeigte sich abschließend sichtlich beeindruckt von der Vielfalt der Themen und dem durch die Schülerschaft zum Ausdruck gebrachten Engagement. Unter Applaus entließen die Schülerinnen und Schüler zum Ende der Veranstaltung „ihren“ Oberbürgermeister und bedankten sich damit ihrerseits für eine gelungene Diskussionsrunde. 

Schülersprechstunde. Oberbürgermeister Ulrich Scholten spricht mit Schülerinnen und Schülern der Realschule Stadtmitte. 22.03.2019 Foto: Walter Schernstein - Walter Schernstein

Eine kurze Nachbetrachtung der Veranstaltung nahm Ulrich Scholten anschließend gemeinsam mit 6 Schülerinnen und Schülern vor laufender Kamera vor. Das Video, was dabei entstanden ist, kann über folgenden Link aufgerufen werden:

https://www.facebook.com/ScholtenUlrich/videos/vb.852436488146808/428970344574020/
 

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Stand: 29.03.2019

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