Weitere Impfungen als Empfehlung für Erwachsene

Weitere Impfungen als Empfehlung für Erwachsene

Weitere Impfungen können für Erwachsene sinnvoll sein. Informationen zu Impfungen für Erwachsene können Sie auch auf der Internetseite des Robert-Koch-Institutes erhalten. Im hiesigen Gesundheitsamt finden keine personenbezogenen Beratungen zu Impfungen statt.

Impfung als vorsorgende Gesundheitsmaßnahme des betriebsärztlichen Dienstes. - Pixabay

Frühsommermenigoenzephalitis

Diese Impfung ist zu empfehlen, wenn Sie in Deutschland in die sogenannten Risikogebiete, zum Beispiel in den Bayerischen Wald, fahren. In diesen Gebieten sind Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Sofern Sie dort wandern oder Rad fahren und sich vor einem Zeckenbefall nicht schützen können, sollte eine Grundimmunisierung mit einem für Erwachsene beziehungsweise Kinder zugelassenen Impfstoff erfolgen.

Auf der Internetseite des Deutschen Grünen Kreuzes finden Sie unter anderem Informationen über die Ausdehnung dieser Risikogebiete.

Hepatitis B

Nachdem die Hepatitis B-Impfung allgemein von der Ständigen Impfkommission für alle Kinder und Jugendlichen empfohlen wird, gibt es medizinisch keinen Grund, diese Impfung Erwachsenen vorzuenthalten. Nach den aktuellen Empfehlungen sollten folgende Personengruppen gegen Hepatitis B geimpft werden:

  • Dialysepatienten und -patientinnen
  • Patienten und Patientinnen mit häufiger Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen, zum Beispiel bluterkrankte Patienten und Patientinnen, vor ausgedehnten chirurgischen Eingriffen
  • Personen mit chronischen Lebererkrankungen und HIV-Positive ohne durchgemachte Hepatitis B
  • Sexualpartner und -partnerinnen von Hbs-Antigen-Tragenden
  • Patienten und Patientinnen in psychiatrischen Einrichtungen
  • Risikogruppen, zum Beispiel homosexuell aktive Männer, Drogenabhängige, Prostituierte

Hepatitis A

Die Hepatitis A, auch als Reisehepatitis bekannt, ist nach Durchfallerkrankungen und Atemwegsinfektionen die häufigste Erkrankung, an der Touristen und Touristinnen bei Reisen in die Tropen oder Subtropen erkranken. Diese durch einen Virus hervorgerufene Entzündung der Leber wird meist durch verschmutztes Wasser und Lebensmittel übertragen. In Deutschland sollten folgende Personengruppen geimpft werden:

  • Homosexuell aktive Männer
  • Personen mit einer behandlungsbedürftigen Bluterkrankung
  • Patienten und Patientinnen, die an einer chronischen Lebererkrankung leiden und keine Antikörper gegen Hepatitis A besitzen

Humanes Papillomvirus (HPV)

Zur Vermeidung von begleitenden Tumorerkrankungen wird die Impfung für Jugendliche im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Die Impfung kann auch jungen Erwachsenen bei entsprechender Indikation verabreicht werden. 

Influenza

Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie zum Beispiel einer chronischen Lungen-, Herzkreislauf-, Leber- oder Nierenerkrankung, sowie Personen über 60 Jahre sollten jährlich im Herbst mit einem Impfstoff mit einer aktuellen Antigenkombination geimpft werden.

Kinderlähmung (Poliomyelitis)

Diese Impfungen empfehlen wir, wenn Erwachsene überhaupt nicht geimpft sind oder die Grundimmunisierung (3 Impfungen gegen Polio als Schluck- oder Injektionsimpfung) unvollständig ist. Die Impfung wird nicht mehr als Schluckimpfung, sondern mit nicht vermehrungsfähigen inaktivierten Polioviren injiziert. Es ist keine routinemäßige Wiederimpfung erforderlich, sofern Auslandsreisen nicht stattfinden.

Masern

Zum Schutz vor Masern wurde das Masernschutzgesetz beschlossen, welches am 1. März 2020 deutschlandweit in Kraft getreten ist.
Es betrifft Kindertagesstätten, Kindertagespflegen, Schulen, Kinderheime und Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerberinnen, Asylbewerber und Geflüchtete, sowie medizinische Einrichtungen. Hier finden Sie ausführliche Informationen.

Meningokokken

Meningokokken (Neisseria meningitidis) sind Bakterien, die eine gefährliche Hirnhautentzündung hervorrufen. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Anzeichen einer Meningitis sind hohes Fieber, unerträgliche Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Eine Hirnhautentzündung tritt häufig bei Kleinkindern oder Jugendlichen auf.

Es gibt verschiedene Unterarten der Meningokokken. Für Kinder wird eine Impfung empfohlen. Für verschiedene Reiseziele besteht eine Impfpflicht; für andere Länder bestehen Empfehlungen. 

Mumps (oder auch Ziegenpeter)

Hierbei ist in der Regel die Ohrspeicheldrüse betroffen und vergrößert. In circa 10 % der Fälle kommt es zu Nebenwirkungen, so auch zu Hirnhautentzündungen und Erkrankungen anderer Drüsen. Dies kann in seltenen Fällen bei Jungen oder Männern zur Zeugungsunfähigkeit führen. Gegen Mumps steht ein Impfstoff in Kombination mit Röteln und Masern zur Verfügung. Die Impfung wird nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kleinkinder empfohlen, kann aber auch im Erwachsenenalter noch nachgeholt werden.

Pneumokokkenkrankheiten

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 12.000 Menschen an Lungen- und Hirnhautentzündungen. Diese Krankheiten entstehen häufig durch Pneumokokken. Für alle Personen über 60 Jahre sowie Patienten und Patientinnen mit chronischen Erkrankungen wird eine Impfung und eine Wiederholungsimpfung im Abstand von jeweils sechs Jahren empfohlen.

Röteln

Diese Impfung empfehlen wir Frauen, die noch nicht geimpft sind, oder Frauen, bei denen im Blut nicht ausreichend viele Antikörper gegen Rötelnviren vorhanden sind und die schwanger werden können.

Tuberkulose

Die Impfung mit dem derzeit noch verfügbaren BCG-Impfstoff wird nicht mehr empfohlen.

Windpocken

Windpocken ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die bei Patienten und Patientinnen mit einer Immunschwäche oder schweren Hauterkrankung zu Komplikationen führen kann. Besonders gefährlich ist die Windpockeninfektion einer Schwangeren, sofern sie selbst noch keine Windpocken durchgemacht hat und nicht gegen Windpocken geimpft ist. In der Frühschwangerschaft kann es zu Fehlbildungen oder einer Fehlgeburt kommen. Deshalb sollten folgende Personengruppen gegen Windpocken geimpft werden:

  • Seronegative Frauen mit Kinderwunsch
  • Seronegative Patienten und Patientinnen mit Leukämie und / oder vor immunsupressiver Therapie oder vor einer Organtransplantation

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Stand: 13.07.2020

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