Musterwohnung vermittelt Eindruck vom künftigen Leben an der Zeppelinstraße
Mülheims Sozialbeigeordnete Dr. Daniela Grobe hat sich gemeinsam mit MWB-Vorstandsvorsitzenden Frank Esser ein Bild vom Baufortschritt an der Zeppelinstraße gemacht. Dabei wurde auch eine jüngst eingerichtete Musterwohnung besichtigt. Noch im Sommer 2025 wird die Stadt die ersten Geflüchteten in der neuen Nachbarschaft unterbringen.
Blick in die Küche der Musterwohnung.
Fotos: Helena Grebe, Stadt Mülheim an der Ruhr
135 neue Wohnungen in elf Gebäuden errichtet die Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB) auf dem Grundstück der ehemaligen Stadtgärtnerei gleich neben dem Hauptfriedhof. Das Projekt ist im Zeitplan und noch im Sommer 2025 werden die Wohnungen von der Genossenschaft an die Stadt übergeben werden. Auch eine möblierte Musterwohnung hat die MWB inzwischen einrichten lassen, um ein besseres Bild davon zu vermitteln, wie hier später gewohnt werden wird.
Küche, Betten, funktionales Badezimmer mit Dusche – die Wohnung bietet den zukünftigen Nutzer*innen alles, was es für einen guten Start in Deutschland braucht. „Die Musterwohnung Typ 1 hat 54 Quadratmeter und ist für 4 Personen ausgelegt. Der Typ 2 hat 64 Quadratmeter und kann von bis zu maximal 6 Personen genutzt werden“, erläuterte der MWB-Vorstandsvorsitzende Frank Esser beim Rundgang. „Das entspricht den Vorgaben des Landes für die Unterbringung von Geflüchteten. Wie man sieht, haben wir sehr platzsparend gebaut. Aber für Menschen, die eine Bleibeperspektive haben und hier ihre erste eigene Wohnung finden, ist es sicher eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu dem Bett in einer Flüchtlingsunterkunft.“
Freuen sich über den zügigen Baufortschritt (von links nach rechts): Sozialbeigeordnete Dr. Daniela Grobe, Carsten Czaika (MWB, technischer Leiter), Marcus Vogt (Sozialamt, Abteilungsleiter Wohnen) und MWB-Vorstandsvorsitzender Frank Esser.
Prüfung, wer an der Zeppelinstraße einzieht, läuft
Der Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr hatte die Verwaltung beauftragt, zur Unterbringung von Geflüchteten eine kurz- und mittelfristige Lösung für die Flüchtlingssituation – durch die Anmietung von neu zu errichtenden Räumlichkeiten – anzustreben, in denen Geflüchtete in Wohnungen beziehungsweise in Selbstversorgung untergebracht werden können (siehe Drucksache-Nummer V 22/0714 im Bürgerinformationssystem). Dazu wurde als Lösung eine Kooperation mit der Mülheimer Wohnungsbau eG angestrebt: Die MWB entwickelt das Grundstück auf der Fläche Zeppelinstraße, östlicher Hauptfriedhof (ehemalige Stadtgärtnerei) entsprechend. Für zehn Jahre stehen die 135 entstehenden Wohnungen zunächst als Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung, anschließend dann dem „allgemeinen“ Mülheimer Wohnungsmarkt.
„Wesentliche Voraussetzung für den Bezug einer Wohnung an der Zeppelinstraße ist, dass sich die Menschen in vorangegangenen Unterkünften als zuverlässig im Umgang mit ihrem Wohnraum und im nachbarschaftlichen Umgang erwiesen haben. Bei der Planung der Struktur der Bewohnerinnen und Bewohner berücksichtigt die dafür verantwortliche Zentrale Wohnungsfachstelle außerdem, dass Personen mit ähnlichem Hintergrund zusammengelegt werden. Derzeit prüfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wer für den Bezug der Wohnungen infrage kommt“, erläutert Sozialbeigeordnete Dr. Daniela Grobe. Die Erstaufnahmefunktion für neu zugewiesene Flüchtlinge wird auch in Zukunft weiterhin an der Einrichtung am Klöttschen und/oder Mintarder Straße liegen. Hier können die vorgenannten Voraussetzungen geprüft und eingeschätzt werden.
Arbeiten an der Zeppelinstraße laufen weiterhin auf Hochtouren
Draußen vor den Türen rollten während des Rundgangs noch die Baumaschinen, denn an einigen der anderen Gebäude sowie an den Außenanlagen wird weitergearbeitet. „Die Gebäude sind bekanntlich in Holzrahmenbauweise entstanden und konnten auf dem Gelände zügig zusammengesetzt werden. Darum sind wir so gut im Zeitplan“, erklärte Carsten Czaika, der technische Leiter der Genossenschaft. „Es gibt aber noch einiges zu tun und wir werden unsere Zeit nutzen, um das Projekt bis zum Zeitpunkt der Übergabe im Sommer weiter voranzubringen.“
Lob gab es kürzlich bei einer Dialogveranstaltung von Oberbürgermeister Marc Buchholz mit Mülheimer Bürgervereinen: Die Interessengemeinschaft Holthausen, Menden, Raadt (INGHO) betonte, dass die Großbaustelle am Hauptfriedhof für die Anwohner*innen – trotz ihrer Größe – erstaunlich geringe Beeinträchtigungen mit sich bringt.
Blick in ein Schlafzimmer.
Vertrag für zehn Jahre
Die Kooperation zwischen der Stadt Mülheim an der Ruhr und MWB sieht vor, dass die 135 Wohnungen nach zehn Jahren – wenn der Bedarf an Wohnraum für geflüchtete Menschen hoffentlich nicht mehr so groß ist wie heute – anschließend als herkömmliche öffentlich geförderte Wohnungen an alle Bürger*innen der Stadt vermietet werden können. Auch hier bietet die Holzrahmenbauweise einen entscheidenden Vorteil: Wände lassen sich herausnehmen und Wohnungen zusammenlegen, sodass den dort lebenden Menschen dann mehr Platz zur Verfügung steht.
Der Beginn der ersten Einzüge für Geflüchtete ist ab Mitte Juli 2025 vorgesehen.
Aktuell noch Übererfüllung der Geflüchtetenquote
Durch die Schließung der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes (ZUE) an der Parsevalstraße zum Juni 2025, wird sich die kommunale Aufnahmeverpflichtung der Stadt Mülheim an der Ruhr um 650 Personen erhöhen. Konkret bedeutet dies, dass ab Sommer mit Zuweisungen von Geflüchteten durch die Bezirksregierung Arnsberg in einer nennenswerten Größenordnung gerechnet werden muss. Die aktuelle Übererfüllung der Geflüchtetenquote in Mülheim beträgt, unter Berücksichtigung der angerechneten 650 Plätze der ZUE, rund 280 Personen.
Mitglieder des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales besuchten die Baustelle und machten sich vor Ort ein eigenes Bild von der Musterwohnung.
Kontakt
Stand: 21.05.2025
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