Archiv-Beitrag vom 26.11.2018Viel getan und noch mehr zu tun für den Innovationsstandort Mülheim: Mülheim innovativ!

Stärkungsinitiative Industrie zeigt dringenden Handlungsbedarf, gleichzeitig konnten auch Fortschritte erreicht werden

Vor nunmehr zweieinhalb Jahren haben Stadtspitze, Unternehmerverband, IG Metall und Wirtschaftsförderung eine Stärkungsinitiative für den Industriestandort Mülheim an der Ruhr vereinbart. Nun wurde Bilanz der gemeinsamen Arbeit gezogen. Diese zeigt ein zweigeteiltes Bild: Auf der einen Seite konnten die Akteure wichtige Initiativen und Projekte umsetzen, auf der anderen Seite hat die Initiative aber auch den weiteren Handlungsbedarf deutlich gemacht. 

Präsentation Imagefilm zur Stärkung der Industrie und Bewerbung der Industriestandorte. (von rechts) Oberbürgermeister Ulrich Scholten, Jörg Schlüter (IG Metall), Hanns-Peter Windfeder (Unternehmerverband) und Jürgen Schnitzmeier (MB). Gerstel GmbH, Eberhard-Gerstel-Platz 1. 26.11.2018 Foto: Walter Schernstein - Walter Schernstein

Präsentation Imagefilm zur Stärkung der Industrie und Bewerbung der Industriestandorte. (von rechts) Oberbürgermeister Ulrich Scholten, Jörg Schlüter (IG Metall), Hanns-Peter Windfeder (Unternehmerverband) und Jürgen Schnitzmeier (Mülheim & Business GmbH). 

Foto: Walter Schernstein

„Gemeinsam haben wir an 33 konkreten Projekten gearbeitet. Einige, wie der Imagefilm um Industriestandort Mülheim an der Ruhr, sind abgeschlossen, weitere sind Daueraufgaben und gehen in neuer Qualität ins Tagesgeschäft der Beteiligten Partner über, wie zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Wirtschaftsförderung und Unternehmen und für einige Projekte müssen noch Entscheidungen getroffen werden“, fasste Oberbürgermeister Ulrich Scholten den derzeitigen Stand der Stärkungsinitiative zusammen. Zu den Projekten mit Entscheidungsbedarf gehört die Umsetzung des von der Wirtschaftsförderung erarbeiteten Konzept für den Bau eines Innovationszentrums an der Hochschule Ruhr West. „Dafür werde ich mich persönlich einsetzen“, sagte Scholten.

„Viel getan, noch mehr zu tun“, pflichteten auch Hanns-Peter Windfeder vom Unternehmerverband und Jörg Schlüter von der IG Metall dem Oberbürgermeister bei.
Mülheim an der Ruhr ist mit rund 80 Produktionsbetrieben sowie rund 18.000 direkt von der Industrie abhängigen Arbeitsplätzen nach wie vor ein bedeutender Industriestandort. Allerdings setzen veränderte nationale und internationale Rahmenbedingungen die heimischen Betriebe unter großen Veränderungsdruck. Mit der Folge, dass immer mehr Industrie-Arbeitsplätze abgebaut werden. Nicht nur, dass der Wandel im Kohle- und Stahlsektor den Unternehmen zusetzt, auch die Energiewende macht der heimischen Wirtschaft dabei zu schaffen.
„Doch Jammern hilft nicht. Für uns ist klar, dass wir die Innovationskraft unserer Betriebe stärken wollen, um industrielle Arbeitsplätze zu erhalten und um möglichst viele neue Jobs zu schaffen“, betont der Vorsitzende des Mülheimer Unternehmerverbandes Hanns-Peter Windfeder. 

Den Schlüssel für die wirtschaftliche Zukunft Mülheims sehen alle Akteure der Stärkungsinitiative in der Digitalisierung. Deswegen kam diesem Thema in allen Beratungen eine besondere Bedeutung zu. Beim Ausbau des schnellen Internets ist man in Mülheim zwar noch nicht am Ziel, kann jedoch erfreuliche Fortschritte vermelden. Mit der Digitalisierung der Verwaltung, ebenfalls ein Projekt der Stärkungsinitiative, soll nun begonnen werden. 
Um den Betrieben digitale Innovationen zu ermöglichen, kommt es entscheidend auf eine gute Zusammenarbeit mit der Wissenschaft an. Alarmierend waren für den Unternehmerverband die Ergebnisse einer Umfrage unter den Betrieben im Rahmen der Stärkungsinitiative. Ein großer Teil der heimischen Industriebetriebe hat hiernach keinen oder nur losen Kontakt zu den Hochschulen der Region. 
In diesem Sinne lag ein Schwerpunkt der Bemühungen auf der besseren Vernetzung der Industrie mit den Hochschulen und insbesondere natürlich mit der Hochschule Ruhr West (HRW). So führt die Wirtschaftsförderung seit einiger Zeit sogenannte Innovationsgespräche durch, um Unternehmen und Wissenschaftler konkret zusammen zu bringen. 
Auch die Transferstelle der Hochschule, die für die Zusammenarbeit mit den Unternehmen verantwortlich ist, konnte gestärkt werden. Für die Zukunft soll die Zusammenarbeit mit der HRW weiter intensiviert werden. In Folge der Stärkungsinitiative hat sich auch ein zusätzliches Format entwickelt, das die Digitalisierung der Industrie vorantreiben soll. Unternehmer aus der gesamten Region treffen sich nun mehrmals jährlich, um bei digitalen Herausforderungen auch voneinander zu lernen. 
Ein entscheidendes Thema für die Zukunft der Mülheimer Industrie ist auch die Nachwuchsarbeit. Immer mehr Mülheimer Betriebe tun sich schwer, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. In Folge der Stärkungsinitiative hat deswegen in diesem Jahr erstmals ein Workshop stattgefunden, der Mülheimer Unternehmer mit dem potenziellen Nachwuchs zusammenbringt. Das Ziel: Im Gespräch will man mehr über die Wünsche und Vorstellungen der jungen Generation erfahren, um passende Ausbildungsangebote zu schaffen. Ein Erfolg der Stärkungsinitiative ist auch die Schaffung einer „Clearingstelle“ bei der Hochschule Ruhr West. Diese wird von Hochschule, Arbeitsagentur und Stadtverwaltung getragen und richtet sich an junge Leute, die nach einem Abbruch des Studiums neue Perspektiven suchen. Ziel ist es insbesondere, Studienabbrecher in die betriebliche Ausbildung zu vermitteln.

Trotz besagter Fortschritte sieht die Wirtschaft großen Handlungsbedarf, um die Innovati-onskraft des Standorts zu stärken. Sie spricht sich deswegen sehr klar für den zügigen Bau eines Innovationszentrums in Mülheim aus und unterstützt damit klar die entsprechenden Pläne der Wirtschaftsförderung. Das neue Zentrum soll ein Ort der Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sein. Unternehmensgründungen sollen hier forciert werden. Ebenso fordert der Unternehmerverband in Folge der Stärkungsinitiative den Aufbau eines Zukunftsdezernats Wirtschaft, um Projekte und Themen wie die Digitalisierung der Verwaltung sowie den Aufbau des Innovationszentrums zügig voran zu treiben. „Die Stärkungsinitiative hat gezeigt, welche Potenziale Mülheim hat. Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass alle Akteure nun ihre Hausaufgabe erledigen müssen“, bilanziert Windfeder.

#MuelheimInnovativ

Als abgeschlossenes Projekt präsentierten die Partner der Stärkungsinitiative einen 5-minütigen Imagefilm, der unter Federführung der Mülheim & Business GmbH in Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft, der Hochschule, der IHK sowie den Max-Planck-Instituten und Mülheimer Industrieunternehmen von der Oberhausener Firma PLANiT DIGITAL erstellt wurde. „Mit tollen Bildern aus Wissenschaft, Forschung und unseren Unternehmen können wir ein Bild von einem innovativen und zukunftsorientierten Wissensbasierten Industriestandort Mülheim an der Ruhr vermitteln“, freut sich Mülheim & Business‘ Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier: „Die Botschaft lautet: Die Mülheimer Unternehmen und die Verwaltung hat die Chancen der Digitalisierung erkannt und ist auf dem Weg zu einem digitalen Wirtschaftsstandort“, so Schnitzmeier. 
„Der Film überrascht positiv und zeigt beeindruckend, dass wir uns als Gerstel mit Mülheim für den richtigen Standort mit einem enormen, aber schnell unterschätzten Potenzial entschieden haben“, resümiert Holger Gerstel, der Geschäftsführer der GERSTEL GmbH, einer der neun Industriepartner, die im Film porträtiert werden.  

Auch Jörg Schlüter, 1. Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Mülheim, Essen und Oberhausen zeigt sich von der Entwicklung beeindruckt. „Diese Entwicklung gilt es nun, zu verstetigen, um die Beschäftigung zu sichern und um neue attraktive und tarifgeschützte Arbeitsplätze zu schaffen. Dafür werden wir, das Thema Digitalisierung angehen und vor allem müssen den Arbeitnehmer entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden, denn sie haben es in den Betrieben umzusetzen. Es ist unsere Aufgabe, den Wandel der Arbeitswelt und somit die Arbeit der Zukunft zu gestalten“.
Neben den erwähnten Institutionen haben sich folgende Unternehmen an dem Imagefilm beteiligt und zum Teil auch längere eigene Filme aus dem Material erstellt:
•    Elomech Elektroanlagen GmbH
•    Gera-Chemie GmbH
•    GERSTEL GmbH & Co
•    GEO-Laser GmbH
•    Hans Turck GmbH & Co. KG
•    Heinrich Tapp GmbH & Co
•    Hochschule Ruhr West
•    HTL Transportlogistik, Gesellschaft für Transportlogistik & Sonderfahrten mbH
•    iSAM AG
•    Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion 
•    Max-Planck-Institut für Kohlenforschung 
•    RRG INDUSTRIETECHNIK GMBH

Weiterführende Informationen finden Sie auch unter: 
https://www.facebook.com/MuelheimInnovativ


Stand: 07.12.2018

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