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Fachtagung: (Neue) Gewalt gegen Frauen - Und was wir dagegen tun können

Am Montag, 27. November 2023 fand von 9 bis 17 Uhr in der katholischen Akademie "Die Wolfsburg" eine ganztägige Veranstaltung für Fachkräfte und Multiplikator*innen zum Thema "Gewalt gegen Frauen" statt.

Zum Internationalen Gedenktag "NEIN zu Gewalt an Frauen" haben sich die Kooperationspartner*innen Die Wolfsburg, die Gleichstellungsstelle der Stadt Mülheim an der Ruhr mit der Antidiskriminierungsstelle, der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt Mülheim an der Ruhr und die Zentrale Gleichstellung der Hochschule Ruhr West zusammenfgefunden, um eine Fachtagung mit einem vielfältigen Expert*innen-Programm zum Thema "Gewalt gegen Frauen" auszurichten. Rund 70 Multiplikator*innen aus ganz NRW kamen nach Mülheim, um die Autorin und Journalistin Dr. Susanne Kaiser zu hören, die im Impulsreferat sehr eindrucksvoll ihr aktuelles Buch "Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen" vorstellte. Eine lebhafte Diskussion folgte. Alle waren sich einig: Schon im Kindes- und Jugendalter sollte durch Bildung und Erziehung viel mehr gegen polarisierende Geschlechterrollen getan werden, um spätere Konflikte sowie dominantes und gewaltbereites Machtverhalten zu verhindern.

Der Dozent der Wolfsburg, Dr. Jens Oboth, begrüßt im Namen der Kooperationspartnerinnen (Gleichstellungsstelle, Antidiskrimierungsstelle, Hochschule Ruhr West) und der 2. Bürgermeisterin Ann-Kathrin Allekotte die Teilnehmenden der Veranstaltung: (Neue) Gewalt gegen Frauen Und was wirdagegen tun können. - Gleichstellungsstelle / Sabine Herrmann

Im Anschluss referierte die Sozialwissenschaftlerin Dr. Julia Habermann zum Thema "Femizide in der juristischen Praxis". Allein die Zahlen der Femizide in Deutschland schockierte: 2022 wurden 133 Frauen von ihren (Ex-)Partnern getötet und die Zahlen steigen. Dr. Julia Habermann konnte mit ihren Untersuchungen nachweisen, dass die Täter dieser Morde, die leider noch viel zu häufig als "Beziehungstaten" bezeichnet werden, häufig von Richter*innen milder bestraft werden als andere Morde. Sie plädierte für Fortbildungen für Jurist*innen, die laut ihren Untersuchungen viel zu wenig über die Strukturen partnerschaftlicher Gewalt wüssten. Angeregte Diskussionen folgten und die Refentinnen beantorteten gerne die Fragen aus dem Publikum. Im Nachmittagsbereich wurden in fünf Workshops verschiedene Themenfelder erarbeitet und die Gelegenheit zum Netzwerken wurde intensiv genutzt.

Dr. Susanne Kaiser hält das Impulsreferat auf der Veranstaltung: (Neue) Gewalt gegen Frauen- Und was wir dagegen tun können und stellt ihr Buch vor: Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen. - Gleichstellungsstelle / Sabine Herrmann

  • 9 bis 9.20 Uhr: Begrüßung durch die Tagungsleitung und
    Grußwort der 2. Bürgermeisterin Ann-Kathrin Allekotte
  • 9.20 bis 11.00 Uhr: Susanne Kaiser: „Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen“, Impuls und Diskussion
  • 11.15 bis 12.30 Uhr: Dr. Julia Habermann: "Femizide in der juristischen Praxis", Impuls und Diskussion
  • 12.30 Uhr: Mittagessen und Gelegenheit zum Netzwerken
  • 14.00 bis 15.30 Uhr: Parallele Workshops
  • 16.15 Uhr: Schlussrunde

Workshop I: Zwischen Kontrollzwang, Stalking und Schlägen: Wo fängt Gewalt an Frauen an?
Cäcilia Tiemann, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mülheim an der Ruhr

Workshop II: Ist Extremismus reine Männersache? Der Faktor Gender in extremistischen Szenen
Hakan Caliskan, Antidiskriminierungsbeauftragter der Stadt Mülheim an der Ruhr

Workshop III: Wiederholungstäter und Wiederholungsopfer? Warum wiederholen sich gewaltvolle Beziehungen für Frauen? Welche Erfahrung brauchen Frauen, um den Teufelskreis zu verlassen?
Jana Herchenröder, systemische Therapeutin, Mitarbeiterin der AWO Mülheim an der Ruhr, Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Partnerschaft und Sexualität

Workshop IV: Einblicke in die Arbeit mit Tätern häuslicher Gewalt
Petra Bräcklein, Mitarbeiter bei "Gewaltfrei - Angebot für Täter bei häuslicher Gewalt" beim Caritasverband Oberhausen e.V.

Workshop V: Organisationen und sexuelle Gewalt: Wie können wir präventive Maßnahmen entwickeln und im Ernstfall angemessen reagieren?
Simone Krost und Kathi Mulder, Zentrale Gleichstellung der Hochschule Ruhr West

Jährliche Veranstaltungen

Das Team der Gleichstellungsstelle hat in den vergangenen Jahren mit seiner Arbeit und seinen gleichstellungspolitischen Veranstaltungen viele Menschen in der Stadt erreicht und legt auch zukünftig Wert auf eine thematische Vielfalt.

Referentin Henrike Krüsmann hält einen Vortrag zum Thema Kinder im Umfeld häuslicher Gewalt. - Gleichstellungsstelle / Bögeholz

Zu den zentralen Terminen der Gleichstellungs- und Frauenarbeit organisiert das Team nahezu jedes Jahr eine Veranstaltung. Kooperationen sind verabredet worden mit städtischen Partner*innen, freien Träger*innen, Vereinen oder Expert*innen verschiedener Berufe. Die Berichte über die Fachtage, Lesungen, Vorträge, Seminare, Bildungsfahrten und Kultur- und Tanzveranstaltungen sind in der Übersicht aufgeführt.

Zu Beginn der Frauendisco begeisterte der Salsa-Kurs viele Besucherinnen. - Susanne Dammann
 

Besondere Termine, wie das Jubiläum zu 100 Jahren Frauenwahlrecht (2019), nimmt die Gleichstellungsstelle ebenfalls zum Anlass für ein Event. Auch (innerstädtische) Kooperationen bieten die Möglichkeit, den Frauen in der Stadt etwas zu bieten. Beispiele hierfür sind das "Ladies Special", wie die After-Work-Frauenparty auf der Weißen Flotte betitelt wurde, ein Vortrag zum Ehevertrag oder ein Workshop mit dem Stadtplanungsamt.

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Stand: 04.12.2023

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